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Mercedes: Frust nach P2 und P4 in Frankreich

Von Otto Zuber
Lewis Hamilton bog im Gegensatz zu Sieger Max Verstappen nur einmal an die Box ab

Lewis Hamilton bog im Gegensatz zu Sieger Max Verstappen nur einmal an die Box ab

Das Mercedes-Team konnte mit 30 frischen WM-Zählern aus Frankreich abreisen. Dennoch ist der Frust gross, wie Ingenieur Andrew Shovlin betont. «Wir hatte gute Chancen auf den Sieg», ist er überzeugt.

Letztlich musste sich Lewis Hamilton geschlagen geben: Max Verstappen zog kurz vor dem Fallen der Zielflagge am Mercedes-Star vorbei in Führung und sicherte sich damit seinen dritten Saisonsieg, während der Titelverteidiger mit Platz 2 Vorlieb nehmen musste. Möglich machte das eine kluge 2-Stopp-Strategie, die dem Niederländer gegen Rennende deutlich frischere Reifen beschert hatte. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, der wie der Brite nur einmal zum Reifenwechsel abbog, kam als Vierter ins Ziel.

Obwohl die Weltmeister-Truppe damit deutlich besser als in den vorangegangenen beiden Rennen in Monte Carlo und Baku abschnitt, sprach Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin hinterher von einem «frustrierenden Tag». Der Brite seufzte: «Wir hatten gute Chancen auf den Sieg und ein Doppelpodium. Deshalb ist das Ergebnis sehr enttäuschend für uns.»

Und Shovlin schilderte: «Lewis kontrollierte das Rennen im ersten Stint und schien mit Blick auf den Reifenabbau sogar ein bisschen besser dran zu sein. Danach haben wir die Stopps selbst ausgelöst, weil Valtteri mit stärker werdenden Vibrationen zu kämpfen hatte. Eigentlich wollten wir nicht so früh an die Box kommen, aber die Vibrationen wurden so stark, dass wir keine andere Wahl hatten.»

«Max kam in der nächsten Runde herein, um sich gegen Valtteri zu wehren, aber bei Lewis hatten wir mehr als drei Sekunden Vorsprung. Deshalb gingen wir davon aus, dass das genug wäre, um nach dem Stopp vorne zu bleiben, aber dem war nicht so. Die Boxenstopps waren gut und der harte Reifen war offensichtlich schnell, aber es gibt noch mehr, das wir analysieren müssen, um zu verstehen, warum wir den Platz verloren haben», übte sich der 47-Jährige in Selbstkritik.

«Wir konnten sehen, dass der Reifenabbau höher als erwartet war, aber wir standen einer 2-Stopp-Strategie bei Lewis skeptisch gegenüber, da wir dann Sergio Pérez hätten überholen müssen, der auf relativ frischen Reifen unterwegs war», begründete Shovlin die Strategiewahl der Sternmarke.

«Nachdem Max sich entschieden hatte, war es unsere beste Option, zu versuchen durchzufahren. Aber das Rennen war leider ein paar Runden zu lang für uns. Bei Valtteri werden wir uns ansehen, ob wir auf zwei Stopps hätten umstellen müssen. Aber wie bei Lewis waren wir auch hier besorgt, dass die Reifen von Sergio relativ frisch waren. Deshalb waren wir uns nicht sicher, ob wir den Speed hatten, um ihn auf der Strecke zu überholen», offenbarte der Formel-1-Ingenieur.

Und Shovlin betonte mit Blick auf das anstehende Rennwochenende in Spielberg: «Jetzt bleibt uns nicht viel Zeit, um uns auf das nächste Rennen vorzubereiten und es gibt einige Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen. Wir haben eindeutig ein ordentliches Rennauto, aber wir müssen noch etwas mehr Speed auf einer Runde finden und auf unserer Seite perfekte arbeiten. Deshalb freuen wir uns darauf, dass wir schon in einer Woche wieder auf die Strecke gehen.»

Frankreich-GP, Le Castellet

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:27:26,842 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,904 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +8,811
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +14,618
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:04,032 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:15,857
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:16,596
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:17,695
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:19,666
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,946
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:39,337
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde

WM-Stand nach 7 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 131 Punkte
2. Hamilton 119
3. Pérez 84
4. Norris 76
5. Bottas 59
6. Leclerc 52
7. Sainz 42
8. Gasly 37
9. Ricciardo 34
10. Vettel 30
11. Alonso 17
12. Ocon 12
13. Stroll 10
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Red Bull Racing 215
2. Mercedes 178
3. McLaren 110
4. Ferrari 94
5. AlphaTauri 45
6. Aston Martin 40
7. Alpine 29
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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