Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Fernando Alonso: Von P11 auf P5 in wenigen Kurven!

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso vor Lando Norris

Fernando Alonso vor Lando Norris

Sollte noch jemand Zweifel daran haben, ob es Fernando Alonso mit seinen 39 Jahren noch drauf hat: Vom elften Startplatz machte der Asturier in den ersten paar Kurven des Silverstone-Sprints sechs Ränge gut!

Auch Formel-1-Weltmeister Jenson Button kam nicht mehr aus dem Staunen heraus: «Ich bin ja ein paar Jahre lang neben Fernando Alonso gefahren und kann vom Studium aus nächster Nähe berichten – der Kerl hat wirklich alle Tricks auf Lager, die man sich vorstellen kann. Aber was Fernando hier in der ersten Runde des Sprints gezeigt hat, was war rundweg sagenhaft. Einige seiner Attacken waren das reine Vergnügen.»

Der Formel-1-Champion von 2005 und 2006 liess an seine Alpine weiche Pirelli montieren, und in den ersten Kurve rückte der 32-fache GP-Sieger vom elften Startplatz auf Rang 5 hoch! Gut, danach musste er sich den erheblich schnelleren McLaren von Lando Norris und Daniel Ricciardo beugen, aber diese erste Runde und am Ende Rang 7, das ist schon grosses Kino.

Fernando selber sagt: «Das hat riesigen Spass gemacht. Es war die richtige Entscheidung, auf den weichen Pirelli loszufahren. Das war die Grundlage, wieso wir uns vom Qualifying auf Rang 11 nunmehr auf Startplatz 7 zum Grand Prix verbessern konnten.»

«Die Entscheidung pro weiche Reifen war aber nicht so klar, es war fifty-fity. Wir wussten, dass der weiche Pirelli am Start und in den ersten Runden mehr Haftung bietet, aber natürlich machten wir uns auch Sorgen, wie sich diese Mischung gegen Ende des Sprints benehmen würde. Es war ein Riskiko, und es hat sich gelohnt.»

«Mein Start war bereits gut genug, um Carlos Sainz und Sebastian Vettel zu überholen. Danach war mir nicht ganz klar, ob mich George Russell gesehen hatte. Ich dachte – entweder wird mir George genug Raum lassen, und sollte er mich nicht gesehen haben, dann fahre ich halt geradeaus in den Notausgang. Aber zum Glück hat er mich gesehen.»

«Dann hatte ich Pérez und Ricciardo vor mir, zunächst habe ich ein wenig gezögert, aber in Kurve 7 habe ich angegriffen. Vielleicht hat Sergio dort nicht mit einem Angriff von mir gerechnet, er liess die Tür ein wenig offen. Das war erneut hohes Risiko, denn Pérez hätte mir leicht die Tür zuwerfen können. Aus Kurve 9 heraus hatte ich dann einen guten Lauf, um die McLaren anzugreifen.»

Fernando beginnt zu lachen: «Natürlich weiss ich, dass wir nicht das fünftschnellste Auto haben. Mir war klar, dass Lando und Daniel zurückschlagen werden, auch wegen der Reifenwahl. Ich habe versucht, meine Haut so teuer als möglch zu verkaufen. Aber an einem gewissen Punkt habe ich aufgegeben, sie waren einfach zu schnell. Ich habe viel Strom aus der Batterie verbraucht, um mich zu wehren, aber letztlich war das nutzlos. Aber es hat gereicht, um Vettel hinter mir zu halten.»

«Das Sprint-Format finde ich für die Fans grossartig – sie haben jeden Tag Action gehabt. Das Qualifying am Freitag, der Sprint heute Samstag, der Grand Prix am Sonntag. Das ist eine feine Sache.»

«Wir haben im Rennen einige schnelle Autos, potenziell schneller als wir, wie Sebastian und Carlos, es wird nicht einfach sein, sie hinter mir zu halten. Aber wir streben natürlich wieder einen Platz in den Top-Ten an.»

Sprint-Qualifying Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,430
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +7,5
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +11,2
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +24,1
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +30,9
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +43,5
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +44,4
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +46,6
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +47,3
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +47,7
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +48,7
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +50,6
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +52,1
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +53,2
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +53,5
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +55,1
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +68,2
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +77,6
20. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1 Runde zurück

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 185 Punkte
2. Hamilton 152
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 93
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 289
2. Mercedes 245
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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