Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sebastian Vettel: In der Formel 1 noch titelreif

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat mit dem Titelkampf in der Formel 1 nichts zu tun. In einer bestimmten Kategorie ist der Deutsche aber vorne - auch wenn sich seine Begeisterung darüber in Grenzen hält.

Nein, so richtig begeistert wirkte Sebastian Vettel nicht. Auch wenn er in einer bestimmten Kategorie in der Formel 1 der beste Fahrer ist. Doch wirklich vom Hocker reißt den viermaligen Weltmeister die Aussicht auf den Award mit dem etwas sperrigen Namen «Crypto.com Overtake Award» nicht.

Den gibt es seit dieser Saison für die meisten Überholmanöver. Und nach 17 von 22 Saisonrennen hat Vettel in seinem Aston Martin die meisten Gegner überholt – immerhin 102 an der Zahl.

Sprich: Sechs Gegner sind es im Schnitt pro Rennen, die sich Vettel schnappt. Wie auch zuletzt beim Rennen in den USA, als er im Rahmen seiner Aufholjagd von Startplatz 18 insgesamt sechs Autos überholen konnte und sich so als Zehnter immerhin noch einen Punkt sicherte. Mit nunmehr 36 Zählern belegt Vettel in der Fahrerwertung Gesamtplatz zwölf. Und die ist dem 34-Jährigen weitaus wichtiger. Das stellte er ziemlich deutlich klar.

Sollte er auch am Ende der Saison ganz oben stehen in der «Overtaker»-Wertung - würde ihm dieser Erfolg etwas bedeuten? «Nö», sagte Vettel der Bild kurz und knapp.

Meiste Manöver hin oder her: Man muss diesen Award sowieso in Relation setzen und als das sehen, was er ist – eine nette Spielerei, mehr nicht. Denn dass die beiden Superstars Max Verstappen (Red Bull Racing) und Lewis Hamilton (Mercedes) zum Beispiel bei dem Award keine Rolle spielen, liegt natürlich daran, dass sie im Titelkampf der Formel 1 in der Regel ganz vorne fahren und so nur vergleichsweise selten ein Überholmanöver starten müssen.

Der Preis ist also vor allem etwas für die Fahrer hinter dem Top-Duo, die ab dem vorderen Mittelfeld auf Augenhöhe kämpfen. Altstar Fernando Alonso (Alpine) liegt zum Beispiel mit 100 erfolgreichen Manövern unmittelbar hinter Vettel und vor Carlos Sainz (Ferrari/95). Auch Daniel Ricciardo (McLaren/89), Kimi Räikkönen (Alfa Romeo/84) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri/79) mischen vorne mit.

Vettel sagt dann auch: «Im Idealfall überholt man das ganze Jahr niemanden und gewinnt jedes Rennen.» Er gibt aber zu, dass ihm das Überholen generell Spaß mache. «Aber ob man die jetzt zählt oder nicht…», so Vettel: «Natürlich macht es Spaß zu überholen und es ist nicht immer einfach. Wenn es dann gelingt, ist es ein gutes Gefühl. Da peitscht man sich auch an im Auto.»

Nachdem er in Austin eine Durststrecke von vier Rennen ohne etwas Zählbares beenden konnte, ist Vettel sportlich zumindest halbwegs zufrieden.

Denn Baustellen gibt es bei Aston Martin natürlich immer noch. «Es gibt immer noch ein paar Themen, die wir hätten besser machen können», sagte er, ohne auf Einzelheiten einzugehen: «Immerhin nehmen wir etwas mit. Es ist schön, was Zählbares mitzunehmen.»


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