Netflix-Serie fake? Kollegen widersprechen Verstappen
Nicht alle Fahrer sind Max Verstappens Meinung
Ist «Drive to Survive» fake? Oder für die Formel 1 vor allem eines: fantastisch? Die Meinungen im Fahrerlager gehen auseinander. Max Verstappen hatte die Netflix-Macher bereits kritisiert, er steht für Interviews nicht mehr zur Verfügung.
«Ich verstehe, dass es getan werden muss, um die Popularität in Amerika zu steigern. Aus Fahrersicht mag ich es aber nicht, ein Teil davon zu sein», sagte der Red-Bull-Pilot.
Kritik gab es auch von Carlos Sainz, und zwar für die Ferrari-Folge. «Ferrari hatte eine schwierige Phase», sagte Sainz der «GQ». «Aber alle großen Teams im Sport hatten schon schwierige Jahre. Ich war ziemlich enttäuscht, als ich die Folge sah, denn Ferrari ist viel größer und besser als dargestellt.»
Sainz war bereits vor seinem Wechsel zu Ferrari «Opfer» der Netflix-Dramaturgen, als die Rivalität zwischen den McLaren-Fahrern Sainz und Lando Norris überspitzt dargestellt worden.
Es gibt aber auch jede Menge Zuspruch für die Doku-Serie, durch die sich die Verantwortlichen der Motorsport-Königsklasse einen Boost in den USA erhoffen. Der Grand Prix zuletzt in Austin zeigte, dass dies gelingt.
«Was sie für die Formel 1 getan hat, ist großartig. Das weiß ich wirklich zu schätzen», sagte Verstappens Teamkollege Sergio Perez: «Die Art und Weise, wie sie den Sport verkaufen, ist ein bisschen Drama. Es ist eine Show, aber am Ende des Tages ist es gut für den Sport und gut für die Fans, also bin ich glücklich damit.»
McLaren-Pilot Norris ist ebenfalls «zufrieden. Ich denke, es ist eine coole Sache. Wenn man nach Amerika kommt, gibt es so viele Leute, die sich jetzt für die Formel 1 interessieren, nur weil sie 'Drive to Survive' gesehen haben. Ich denke, ich komme da gut rüber. Sie machen einen guten Job, ich kann Max nicht wirklich beipflichten.»
Auch sein McLaren-Teamkollege Daniel Ricciardo sieht «eine Menge Wachstum», und zwar «am meisten in Amerika». Es gebe Momente, in denen man ein wenig Freiraum oder Privatsphäre haben wolle, sagte der Australier: «Aber ich denke, wenn man sie wissen lässt, dass keine Kameras in diesem Raum sein sollen, kommen sie damit sehr gut zurecht.»