Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wolff: Russell langsamer als Hamilton? Erstmal egal

Von Gerhard Kuntschik
Toto Wolff und Lewis Hamilton

Toto Wolff und Lewis Hamilton

Im zweiten Teil des Interviews mit SPEEDWEEK.com spricht Mercedes-Teamchef Toto Wolff über Erwartungen an George Russell, die Zukunft von Lewis Hamilton und die eigenen Pläne.
2022 kommt der von Euch aufgebaute George Russell anstelle von Valtteri Bottas ins Team. Welche Erwartungen hast Du an ihn?

Dass er sich gut einfügt ins System Mercedes. Das bedeutet zu lernen. Ob er langsamer oder schneller als Lewis ist oder gleichauf, ist einmal egal. Er muss ein Teamplayer sein. Bei uns ist die Mannschaft der Star, nicht ein einzelnes Mitglied.

Und was traust Du Bottas bei Alfa Romeo-Sauber zu?

Dass er dort die Führungsrolle einnimmt. Er kann die Mannschaft nach vorn bringen. Er ist sicher nicht so ein Phänomen wie Lewis oder Max, das es nur ganz selten gibt, aber zuletzt in der Türkei zum Beispiel fuhr er besser als die beiden…

Hat Lewis Dir schon verraten, wie er seine Zukunft plant, sprich: Wie lang er noch F1 fahren wird? Bis Vertragsende 2023 oder länger?

Wir sind ganz eng und tauschen uns täglich aus. Aber wir wissen beide, dass eine F1-Karriere ein bewegliches Ziel ist. Es gibt kein Datum, auf das er sich festgelegt hat. Fix ist, dass wir auch nächstes Jahr den bestmöglichen Job gemeinsam machen werden.

Und wie sehen Deine persönlichen Zukunftspläne aus?

Meine Rolle im Team macht mir immer noch großen Spaß. Dennoch werde ich mich einmal graduell verändern. Ich würde gern einige Dinge weitermachen und andere anders im Team verteilen. Um mehr Zeit zum Nachdenken zu bekommen…

Das würde aber wohl ausschließen, dass Du privat das Formel-E-Team von Mercedes nach 2022 übernimmst, wie auch schon spekuliert wurde?

Wir haben ja beschlossen, dass Mercedes das Formel-E-Engagement Ende 2022 beenden wird. Das Team wird dann aufgelöst oder verkauft. Ich komme als Käufer nicht in Frage. Mir reichen die 33,33 Prozent Anteil am Formel-1-Team. Mit der Beendigung des FE-Engagements gebe ich auch meine 30 Prozent der Anteile dort ab.

Einen Käufer für Mercedes EQ gibt es noch nicht?

Nein.

Zurück zur Formel 1. Erwartest Du die Volkswagen-Gruppe mit dem neuen Motoren-Reglement als Gegner?

2026 sind die fix dabei – meiner Meinung nach, weil alle Geräusche, die wir hören, darauf hindeuten.

Wie stark wird Red Bull ab der nächsten Saison mit einem bei Honda gebauten, aber selbst gewarteten Antriebssystem sein?

Red Bull übernimmt einen der besten Antriebe, und Honda lässt ja nicht alles fallen. Das ist eine hervorragende Basis für die nächsten Jahre und ein sehr ambitioniertes Projekt! Red Bull wird da Vollgas geben.

Haben die personellen Abwerbungen von einigen Eurer Experten durch Red Bull Ihr Team geschwächt?

Nein. Wir beschäftigen 1000 Leute in der Motorenabteilung (die im Türkei-GP den 200. Sieg in der F1 feiern konnte, Anm.).

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