Andreas Seidl (McLaren): So geht’s mit Ferrari weiter
McLaren-Teamchef Andreas Seidl
Carlos Sainz wollte es zunächst gar nicht glauben: «Bist du sicher?» fragte der spanische Ferrari-Fahrer, als er in Mexiko auf den kleinen Abstand zwischen McLaren (254 Punkte) und Ferrari (250,5) angesprochen wurde. Tatsächlich: Fünf WM-Läufe vor Schluss liegen die ältesten und erfolgreichsten zwei Formel-1-Rennställe auf Augenhöhe, Ausgang ungewiss.
Ob am Ende McLaren WM-Dritter wird (wie 2020) oder Ferrari (2020 nur auf Rang 6 in der Konstrukteurs-Meisterschaft), das wird zu einem erheblichen Teil von der Leistung der Fahrer abhängen – Daniel Ricciardo und Lando Norris in Papaya-Orange, Charles Leclerc und Carlos Sainz in Rot.
McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist froh, dass der Australier Ricciardo endlich seinen Tritt gefunden hat. «Texas war das beste GP-Wochenende von Daniel für uns», findet der 45-jährige Passauer. «Sein fünfter Platz in Austin ist eine weitere Bestätigung für uns, dass es richtig war, Ricciardo zu engagieren. Er ist so stark gefahren wie in Monza.»
Ricciardo – WM-Dritter 2014 und 2016 – galt jahrelang als der vielleicht beste Angreifer im Feld, vor allem auf der Bremse bärenstark. Aber im ersten Teil der Saison 2021 fehlte ihm im McLaren das notwendige Gefühl fürs Auto, um seine Qualitäten ideal einzusetzen. Andreas Seidl weiter: «Der Circuit of the Americas in Texas ist einer jener Kurse, der ein echter Prüfstand dafür ist, wie ein Fahrer mit seinem Wagen zurechtkommt. Und das hat Daniel prima hingekriegt. Wir sind auch angetan davon, wie erfolgreich er sich gegen Carlos Sainz durchgesetzt hat. Und er selber sagt – da kommt noch mehr.»
Über das GP-Wochenende im Autódromo Hermanos Rodríguez von Mexiko-Stadt sagt Andreas Seidl: «Wir haben es oft erlebt, dass auf dieser Rennstrecke die übliche Reihenfolge ein wenig durcheinander gerät. Das liegt an der ganz besonderen Abstimmung, die in solcher Höhenlage erforderlich ist. Wir waren im Simulator fleissig und sind gut vorbereitet.»
Wo ortet der Bayer in diesem spannenden Duell zwischen McLaren und Ferrari die entscheidenden Faktoren? Andreas Seidl auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Wir brauchen zunächst einmal konstant gute Leistungen und ein standfestes Auto. Wir müssen jedes Mal das Beste aus dem Wagen holen, denn wir gehen davon aus – dieses Duell wird sich bis zum Saisonfinale von Abu Dhabi fortsetzen.»
«Wir gehen weiter davon aus: Wie schnell McLaren und Ferrari an einem bestimmten Wochenende sein werden, das ist auch stark Strecken-abhängig. Unterm Strich glauben wir, dass es in unseren Händen liegt, diesen Zweikampf zu unseren Gunsten zu entscheiden.»
USA-GP, Austin
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34:36,982h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,333 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +42,233
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +52,246
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:16,854 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:20,128
07. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:23,545
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,395
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Hinterradaufhängung
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Aufgabe
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, Heckflügel
WM-Stand nach 17 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 287.5 Punkte
2. Hamilton 275.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 150
5. Norris 149
6. Leclerc 128
7. Sainz 122.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 36
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 460.5
2. Red Bull Racing 437.5
3. McLaren 254
4. Ferrari 250.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 94
7. Aston Martin 62
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0