Sebastian Vettel warnt: «Das wird Folgen haben!»
Sebastian Vettel
Das gab es in der Königsklasse seit Jahren nicht mehr: Die meisten Mechaniker sassen am Mittwoch und Donnerstagmorgen tatenlos in der Boxengasse herum, denn mehr als die Hälfte der Rennställe hatte weder Autos noch Motoren.
Grund für die erzwungene Untätigkeit war das Wetter: Nebel in Mexiko-Stadt, Chaos am Flughafen Benito Juárez. Als sich die weisse Decke gelichtet hatte, wurden zunächst die Passagiermaschinen abgefertigt, erst dann die Frachtflieger. Ergebnis: Drei der sechs Formel-1-Frachtjets kamen verspätet in São Paulo an. Die Formel 1 reagierte und setzte die übliche Nachtruhe der Mechaniker aus.
Am Freitagmorgen dann so manches müde Gesicht im Fahrerlager des Autódromo José Carlos Pace im Stadtteil Interlagos. Und gemäss des vierfachen Formel-1-Champions Sebastian Vettel ist das nur ein Vorgeschmack darauf, was auf die Formel-1-Fachkräfte 2022 zukommt – mit 23 WM-Läufen innerhalb von nur acht Monaten.
Der 53-fache GP-Sieger Vettel sagt: «Ich erkenne die Tendenz, dass wir mehr und mehr Rennen in weniger Zeit quetschen, und dieses Vorgehen wird Folgen haben. Das ist hart für alle. Wir Fahrer haben es da einfach. Aber für die Mechaniker ist das eine ganz andere Sache.»
«Die Rennställe gehen unterschiedlich vor, was die ganze Logistik betrifft mit Fracht, dann der Auskleidung der Box und dem Aufbau der Rennwagen. Nicht alle Teams sind da auf Augenhöhe. Einige Rennställe haben es besser als die anderen, und das ist nicht fair. Das sollte es etwas mehr Hilfe von oben geben, damit alle mit gleichen Voraussetzungen arbeiten können.»
«Gewisse Teams können sich punkto Infrastruktur mehr leisten, sie haben andere finanzielle Möglichkeiten. Was hier in Brasilien abgeht, ist brutal. Und so brutal wird es auch in Zukunft sein. Ich hoffe, wir finden Mittel und Wege, um diese Situation zu verbessern.»
Die Weltmeisterschaft 2022 findet deshalb in einem so engen Rahmen statt, weil einen Tag nach dem WM-Finale von Abu Dhabi in Katar die Fussball-WM beginnt.
Geplanter Formel-1-Kalender 2022
23.–25. Februar: Testfahrten Barcelona, Spanien
11.–13. März: Testfahrten Sakhir, Bahrain
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi