Alfa Romeo 2022: Valtteri Bottas und Guanyu Zhou
Alpine-Fahrer Guanyu Zhou
Am 10. September hat SPEEDWEEK.com getitelt: «Alfa Romeo – Chinese Guanyu Zhou neben Bottas». Aber Alfa Romeo hat bis heute nicht bestätigt, dass der Pilot aus Shanghai 2022 neben Valtteri Bottas für den Rennstall aus dem Zürcher Oberland fahren wird.
Inzwischen ist die Katze in Shanghai aus dem Sack gekrochen: Bei einer Alfa Romeo-Vertretung in Shanghai steht gemäss entsprechenden Fotos auf Twitter zu lesen: «Guanyu Zhou wechselt zum Alfa Romeo-Team. Der erste chinesische Formel-1-Fahrer. Go China. Go Alfa Romeo. Go Guanyu Zhou.»
Der erste chinesische Formel-1-Fahrer ist Zhou zwar nicht, aber Guanyu ist zweifellos reif für die Königsklasse. Seit Jahren wird der in Shanghai geborene Guanyu Zhou gezielt gefördert, ab 2014 als Nachwuchsfahrer von Ferrari. Die Italiener waren letztlich nicht restlos überzeugt und entliessen ihn 2018 aus der Förderung, Renault sagte «merci» und unterstützt den Chinesen seit 2019.
Seither sitzt Zhou immer wieder im GP-Renner. Die Förderung ist nicht uneigennützig: Der chinesische Markt ist für Renault ein Wachstumsmarkt – anfangs 2016 wurde das erste eigene Werk in China eröffnet. Ende 2020 hat Renault offiziell sein GP-Engagement beendet und tritt als Alpine auf. Auch das Nachwuchsprogramm ist geblieben.
Seit 2019 fährt Zhou in der Formel 2, derzeit liegt er auf dem zweiten Tabellenrang hinter dem Australier Oscar Piastri (nächste Rennen in Saudi-Arabien und dann in Abu Dhabi), und hier liegt ein Luxusproblem für die Franzosen: Alpine weiss nicht, wohin mit den Nachwuchspiloten.
Piastri (Formel-3-Meister 2020) ist ebenso ein kommender GP-Pilot wie Zhou und Christian Lundgaard. Der Däne hat bereits sein erstes IndyCar-Rennen bestritten, weil klar ist – alle Leute werden so bald nicht in der Königsklasse untergebracht werden können. 2022 sind Fernando Alonso und Esteban Ocon gesetzt, der Franzose besitzt sogar einen Vertrag bis Ende 2024.
Alpine hat daher die Antennen Richtung Fred Vasseur ausgefahren, 2022 soll der Chinese neben Valtteri Bottas für Alfa Romeo fahren. Das ist auch im Interesse von Formel-1-CEO Stefano Domenicali, der einen Vertrag zur Austragung des Grossen Preises von China bis 2025 verlängert hat.
Zhou, der in der laufenden Formel-2-Saison schon drei Mal gewonnen hat, ist der erste Formel-1-Stammfahrer aus seinem Land, aber nicht der erste Formel-1-Fahrer aus seinem Land.
Ma Qing Hua war 2012 der erste Chinese, der an einem Formel-1-GP-Wochenende teilnahm (Freitagtraining für das Hispania Racing Team in Monza). Der grosse Durchbruch kam nie, nach Formel-E-Rennen 2016 bis 2018 verschwand Hua in der Versenkung.
Der vor 38 Jahren in den Niederlanden geborene Ho Pin Tung war 2010 Teil der Renault-Nachwuchsförderung. Tung fuhr 2003 in der asiatischen Formel BMW und wurde überlegener Meister (10 Siege in 14 Rennen, 13 Mal auf dem Podest). Als Belohnung für seinen Titelgewinn durfte er einen Williams testen – als erster Chinese in einem Formel-1-Renner. Weil Ho-Pin jedoch nicht in China geboren wurde, erachteten ihn viele Chinesen nicht als echten Landsmann.
Tung schaffte den internationalen Durchbruch ebenfalls nicht und fuhr zuletzt jahrelang im asiatischen Porsche Carrera Cup sowie in den Asian Le Mans Series.
Die Verpflichtung von Zhou bedeutet auch: Antonio Giovinazzi ist sein Cockpit los, und die Formel-1-WM 2022 findet ohne italienischen Piloten statt.
1. Training, São Paulo
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:09,050 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:09,417
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:09,492
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:09,567
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:09,880
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:10,124
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:10,142
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:10,145
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:10,201
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,352
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:10,374
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,413
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:10,443
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:10,587
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,610
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:10,885
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:10,902
18. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:10,938
19. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,990
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,342