Martin Brundle: «Strafe für Verstappen war sehr hart»
Martin Brundle und Max Verstappen
Der 158-fache GP-Teilnehmer Martin Brundle reist mit der Formel 1 schon seit vierzig Jahren lange um die Welt, «aber eine solch intensive Phase habe ich noch nie erlebt», sagt der 62-jährige Sky-F1-Experte in seiner Nachbesprechung des Grossen Preises von Katar. «Wir haben fünf Rennen innerhalb von sechs Wochen, das geht allen an die Substanz.»
Der Engländer glaubt zu wissen, wieso Lewis Hamilton zuletzt so stark aufgetreten ist: «Mercedes hat sich gesteigert, gar keine Frage, und dies zu einer ganz kritischen Phase des WM-Kampfs. Lewis hat Vertrauen gefasst zur Arbeit im Rennsimulator, und niemand sitzt an der Strecke des Nachts länger mit seinen Ingenieuren zusammen als er, um diesen achten Titel zu erobern.»
«Durch den Wechsel in Brasilien hat Mercedes einen frischen Motor zur Verfügung, und das wird auf dem schnellen Kurs von Saudi-Arabien extrem wichtig sein. Die beiden Rennställe beäugen sich argwöhnisch, was die Auslegung des Aerodynamik-Reglements angeht.»
«Nur Max kann in Saudi-Arabien Weltmeister werden, aber das scheint eine Hochgeschwindigkeitsbahn zu sein, und Verstappen wird den Titel nur dann in Dschidda holen, wenn Lewis ein Problem haben sollte. Max hat uns erklärt, er gebe sich nicht mit ‘Was wäre, wenn?’-Fragen ab. In der Art von: Was, wenn er in Baku keinen Reifenschaden gehabt hätte? Er in Ungarn nicht nach dem Start von der Bahn gekegelt worden wäre? Es die Kollision von Silverstone nicht gegeben hätte? Es ist durchaus möglich, dass er trotz neun Saisonsiegen nicht Weltmeister wird.»
«Ich fand die Strafversetzungen für Verstappen und Bottas nach dem Abschlusstraining sehr hart. Ich bin ein Verfechter der Ansicht, dass gelbe Flaggen grundsätzlich beachtet werden müssen. Aber in Katar hätte man ein Auge zudrücken können, auch wenn ein Streckenposten von einem schlecht beleuchteten Platz die gelbe Flagge zeigte. Aber Regeln sind Regeln.»
«Letztlich hat das keine Rolle gespielt – ausser dass Max keine Gelegenheit erhielt, mit einem guten Start an Hamilton vorbei zu gehen. Letztlich hatte Red Bull Racing auf den Speed von Mercedes wie in Brasilien keine Antwort.»
Katar-GP, Losail
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
WM-Stand nach 20 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0