Sebastian Vettel (Aston Martin): «Keine Erwartungen»
Vielleicht war der Grosse Preis von Ungarn Sinnbild für die GP-Saison 2021 von Sebastian Vettel mit Aston Martin: Der vierfache Formel-1-Champion fuhr sich hinter Leader Esteban Ocon (Alpine) die Seele aus dem Leib und wurde, nur knapp geschlagen, Zweiter – aber dann wurde er disqualifiziert, weil zu wenig Sprit im Tank seines Autos war für eine Stichprobe des Autosport-Weltverbands FIA.
So blieb es bei einem Podestplatz für den 53-fachen GP-Sieger (Zweiter im Chaos-GP von Baku), der seine erste Saison in grün auf dem ernüchternden zwölften Platz abschloss. Vettel bilanzierte: «Ich geniesse es wirklich, mit diesem Team zu arbeiten. Aber natürlich sind die Ergebnisse nicht das geworden, was wir uns erwartet hatten.»
«Es gab Höhen und Tiefen, aber nun hoffen wir natürlich, dass wir vor dem Hintergrund eines neuen Reglements mit ganz anderen Rennwagen vorrücken können.» Aston Martin fuhr im Frühling 2021 die Entwicklung des Modells AMR21 herunter, um mehr Ressourcen in den neuen AMR22 zu stecken.
Sebastian Vettel sagt: «Im vergangenen Jahr haben wir zwei Drittel der Saison nichts entwickelt. Das ist dieses Mal ganz anders. Und natürlich hoffen wir, dass es besser laufen wird.»
«Wir befinden uns als Team in einem Wachstumsprozess. Klar müssen sich diese ganzen Leute noch zusammenfinden. Jeder weiss, wie gut ich mich mit dem früheren Teamchef Otmar Szafnauer ausgekommen bin, aber ich freue mich auch sehr auf die Arbeit mit Mike Krack, den ich von früher kenne.»
«Die Saison 2022 wird ein echter Test für uns, um zu sehen, wie gut wir sind. Wir haben ganz neue Autos, und wir werden es üppig entwickeln.»
Was sieht Vettel als die grösste Herausforderung? Seb: «Sich dem neuen Rennwagen anzupassen. In der Simulation fühlt sich der anders an, und so wird es auch in echt sein. Dann wird vieles davon abhängen, wo wir liegen. Idealerweise kämpfen wir um Siege und Podestränge. Aber wir haben noch nicht alle Autos gesehen, und keines ist auch nur einen Meter gefahren. Also habe ich erst mal keine Erwartungen, auch wenn wir uns natürlich viel vorgenommen haben. Denn wir wissen im Moment wirklich nicht, wer beim neuen Reglement den Nagel auf den Kopf getroffen und wer daneben gehauen hat.»
Klar ist auch das kontroverse WM-Finale von Abu Dhabi nochmals ein Thema. Vettel sagt: «Wir hatten ein tolles letztes Rennen damals. Aber es kann bei uns eben nicht zwei Sieger geben, einer muss immer verlieren. Wir brauchen einfach in solchen Situationen mehr Klarheit und generell mehr Sport und weniger Show. Mir ist die Show nicht so wichtig, denn ich bin Sportsmann. Für Rennleiter Michael Masi war das alles gewiss nicht einfach, denn die Rolle des Schiedsrichters ist immer schwierig. Ich hoffe, Masi bleibt, denn ich finde, alles in allem hat er einen guten Job gemacht – ungeachtet des ganzen Wirbels um das WM-Finale.»
Sebastian Vettels Vertrag mit Aston Martin läuft Ende 2022 aus. Wie geht es weiter? «Ich bin nun schon eine Weile in diesem Sport. Ich hatte fabelhafte Jahre und auch einige schwierige. Bei Aston Martin haben wir einen tollen Mannschaftsgeist, wir sich am Wachsen und wollen an die Spitze. Was mich angeht, so wird alles davon abhängen, welche Entwicklung dieses Team 2022 durchläuft.»
Fahrzeugpräsentationen
11. Februar: McLaren
14. Februar: AlphaTauri
15. Februar: Williams
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo
Wintertestfahrten
23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain
Geplante Formel-1-WM 2022
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi