Andretti: «Wenn Haas verkaufen will, soll er anrufen»
Michael Andretti
Michael Andretti will 2024 in die Formel 1. Das hatte sein Vater Mario zuletzt angekündigt. Nun verriet der es ehemalige GP-Pilot (1993 bestritt er 13 Saisonläufe) Michael einige Details zu den Plänen.
«Ich denke, wir erfüllen alle Kriterien», sagte Andretti, der erklärte, dass Renault der Motorenpartner werden soll, dass es eine formale Vereinbarung gebe.
Er ist optimistisch, dass sein Projekt funktionieren wird. «Es gibt nichts, was uns daran hindern sollte, akzeptiert zu werden. Aber die Uhr läuft, wir müssen das so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Denn zwei Jahre hören sich nach einer langen Zeit an. Aber es ist keine lange Zeit», erklärte er.
Man müsse viel aufbauen, betonte er und kündigte an, 500 und mehr Leute anzuheuern. Sein Plan: Fünf Schlüsselpersonen zu finden, «die dann den Rest erledigen, denn wenn man die richtigen Leute findet, ziehen sie die Leute an. Das ist der Schlüssel. Wir haben mit vielen Leuten gesprochen. Sie sitzen an der Seitenlinie und warten darauf, dass es losgeht und wir ein Team aufbauen können.»
Einen Seitenhieb in Richtung Mercedes-Teamchef Toto Wolff konnte sich Andretti nicht verkneifen. Er ärgerte sich über Wolffs Aussage, jedes neue Team müsse einen Mehrwert schaffen. Es müsse zeigen, «was es für die anderen Teams, für die Formel 1 und die FIA tun kann. Nur dann wird der Sport wachsen. Wir sind die absolute Spitze, das ist die Champions League, und eine reine Umverteilung ist nicht das Ziel, so sollte es nicht sein», sagte Wolff.
«Toto fragt: 'Was bringt ihr auf den Tisch?' Ich denke, wir bringen eine Menge», sagte Andretti, der die hinter ihm stehenden Investoren nicht nannte, aber sagte: «Sie wollen es richtig machen und wettbewerbsfähig sein. Sie sind nicht nur dabei, um dabei zu sein», sagte er. «Sie sind bereits im Sport tätig und denken, dass die Formel 1 im Moment sehr attraktiv ist, die Popularität in den USA wächst. Das Timing ist perfekt.»
Ihm wäre es aber lieber, wenn er ein bestehendes Team kaufen könnte. Er habe Haas-Besitzer Gene Haas «Millionen Mal» angesprochen, doch der lehnte ebenso oft ab. Nun kommt aber der Ukraine-Krieg als Faktor hinzu, denn der bisherige Sponsor Uralkali wird nun für Haas zu einem Problem, mindestens zu einem finanziellen, auch wenn die anstehende Saison nicht gefährdet ist.
«Er will nicht verkaufen. Wenn er verkaufen will, soll er mich anrufen. Das macht es für uns viel einfacher», sagte Andretti. «Das letzte Gespräch, das ich mit ihm hatte, war im Oktober oder November. Er sagte mir, dass es ihm egal ist, ob er hinten fährt, er sagt, dass es für ihn sowieso funktioniert.»