MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Imola unter Wasser: Kann überhaupt gefahren werden?

Von Mathias Brunner
Seit Stunden regnet es in der Region Emilia-Romagna Bindfäden. Die Wiesen, die als Parkplätze vorgesehen sind, verwandeln sich langsam in Schlammbäder. Kann überhaupt in Imola gefahren werden?

Grossraum Emilia-Romagna am Morgen des 22. April: Seit Wochen, so der Besitzer unseres Bed & Breakfast, war es in der Region viel zu trocken. Diese Zeiten sind erst mal vorbei. Denn es giesst wie aus Kübeln.

Die Anfahrt zur Strecke gestaltete sich abenteuerlich, weil die ersten Sturzbäche über Strassen laufen. An der Rennstrecke sind Wiesen, die als Parkplätze vorgesehen sind, jetzt schon gesättigt wie ein voller Schwamm.

Beim Medien-Parkplatz liegt ein hübsches Schlammloch passenderweise beim Eingang. Ergebnis: zwei steckengebliebene SUV, ein Chaos. Helfende italienische Hände drücken und schieben, aber es hilft nichts – in der Not werden Gitter weggezerrt, um einen neuen Eingang zu schaffen, die SUV werden ihrem Schicksal überlassen.

Ein deutscher Fotograf: «Ich bin heilfroh, dass ich den Wagen auf die Wiese stellen konnte, ohne mich einzugraben. Ich frage mich nur, wie ich am Abend da wieder rauskommen soll.»

Ein italienischer Torwächter treuzherzig: «Wir werden uns um das Problem kümmern.»

Ich frage mich, wie: Hat er vielleicht die Handynummer von Petrus?

Ein wenig Ungemach bei der Anfahrt ist das Eine, die armen Fans auf den Tribünen sind das Andere. Erinnerungen an Belgien 2021 werden wach, als die bedauernswerten Besucher stundenlang auf ihren Plätzen ausharrten, durchnässt bis auf die Unterhose, um dann am Ende ein paar Runden hinter dem Safety-Car zu sehen und das war’s dann.

Stand 8.25 Uhr hier auf der Anlage des traditionsreichen Autodromo Enzo e Dino Ferrari: Wenn es um 13.30 Uhr hier so regnen sollte wie gerade jetzt, dann glaube ich kaum, dass Rennleiter Niels Wittich die Autos auf die Bahn lassen wird. Das gleiche gilt für die Qualifikation von 17.00 Uhr.

Die Formel 1 wird dann so vorgehen wie gewohnt: Das Training würde schrittweise verschoben, mit Bernd Mayländer im SafetyCar, der immer wieder die Situation einschätzt (ich nehme an, mit einem Senkblei zur Bestimmung der Wassertiefe).

Aber der Zeitplan in Imola ist dicht gefüllt, auch mit einem Rahmenprogramm, die Flexibilität ist besonders vor dem Hintergrund des Sprint-Formats begrenzt.

Bella Italia ist das heute nicht, aber ein Blick auf die Balkone der umliegenden Häuser zeigt: Wahre Tifosi lassen sich von so etwas nicht abschrecken.

Auch wenn Charles Leclerc und Carlos Sainz heute besser ein Motorboot hätten als einen Formel-1-Ferrari.


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