Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Philipp Brändle: «Hamilton ist nicht wie Schumacher»

Von Gino Bosisio
Sechs Jahre lang arbeitete Philipp Brändle im Aerodynamik-Team von Mercedes an den Autos von Lewis Hamilton. Der Vorarlberger GP-Experte von ServusTV spricht über die schwierige Saison des Engländers.

In der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» ging der langjährige Mercedes-Ingenieur Philipp Brändle auf die Vorkommnisse beim Monaco-GP und die Situation des siebenfachen Weltmeisters Lewis Hamilton ein.

Dem Vorarlberger fiel auf: «Es kam für mich überraschend, dass Sergio Perez an diesem Wochenende Max Verstappen dermassen im Griff gehabt hat. Max hatte 2021 gewonnen, natürlich kann er sehr präzise fahren. Aber scheinbar lag der Wagen für seinen Geschmack nicht optimal.»

Zum Protest von Ferrari gegen Red Bull Racing wegen angeblichen Überfahrens der Linie am Boxenausgang sagt Brändle: «Wenn man ein Vorderrad auf die Linie setzt, dann wird das nicht als überfahren gewertet. Es ist wie im Fussball, erst wenn man ganz drüber ist, gilt es als drüber.»

Zu Lewis Hamiltons Situation bei Mercedes meint Philipp Brändle: «Lewis braucht Vertrauen ins Auto, das ist für ihn ganz wichtig. Er ist nicht wie Schumacher und hat nicht den technischen Background. Er kann aber das Auto ganz besonders gut spüren. Und ich erinnere daran: Hamilton hatte im vergangenen Jahr mal 32 Punkte Rückstand auf den WM-Leader, und doch hat er sich wieder an die Spitze zurückgekämpft.»

Zum Ferrari-Fiasko mit der verpatzten Boxenstopp-Strategie stellt Brändle fest: «Es ist einfach Käse, wenn du hinter dem Teamkollegen fahren musst und dann beim Reifenwechsel auch noch warten musst. Er hätte von vorne herein vorne sein sollen, als Mann von der Pole-Position. Wenn er gewonnen hätte, wäre heute alles gut, aber so ist nun Feuer am Dach.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:01:27,409 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,154 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,491
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,922
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,968
06. Lando Norris (GB), McLaren, +12,231
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,358
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,388
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +52,525
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +53,536
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +54,289
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +55,644
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +57,635
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,802 min
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Handling
Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck
Mick Schumacher (D), Haas, Crash

Fahrer-WM (nach 7 von 22 Rennen)

01. Verstappen 125 Punkte
02. Leclerc 116
03. Pérez 110
04. Russell 84
05. Sainz 83
06. Hamilton 50
07. Norris 48
08. Bottas 40
09. Ocon 30
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 11
13. Alonso 10
14. Gasly 6
15. Vettel 5
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 235 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 134
04. McLaren 59
05. Alfa Romeo 41
06. Alpine 40
07. AlphaTauri 17
08. Haas 15
09. Aston Martin 7
10. Williams 3


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