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Jenson Button zur FIA: So einfach ist das alles nicht

Von Mathias Brunner
George Russell und Jenson Button

George Russell und Jenson Button

Der Autosport-Weltverband FIA will das Hüpfen der Autos in den Griff bekommen und hat eine entsprechende technische Direktive erlassen. Formel-1-Weltmeister Jenson Button warnt vor den Folgen.

Anhaltend DAS Thema im Fahrerlager des Circuit Gilles Villeneuve von Montreal: Die Bestrebungen des Autosport-Weltverbands FIA, den Autos das Hüpfen abzugewöhnen. Formel-1-Weltmeister Jenson Button weist in Kanada als GP-Experte der britischen Sky darauf hin: «Klar könnten wir dean Teams sagen – Bouncing ist einfach zu lösen, erhöht einfach die Bodenfreiheit eurer Autos, das wird euch zwar Leistungsfähigkeit kosten, aber damit ist das Thema erledigt.» Fast wörtlich hat das übrigens McLaren-CEO Zak Brown in Montreal gesagt.

«Aber so einfach ist das alles eben nicht», sagt der 15-fache GP-Sieger Button weiter: «Denn die Techniker wollen die Bodenfreiheit natürlich nicht erhöhen, denn ein modernes Flügelauto funktioniert dann am besten, wenn der Rennwagen möglichst nahe am Boden dahinschiessen kann.»

Dazu kommen weitere Probleme, wie Button vertieft: «In Sachen Mercedes ist festzuhalten – George Russell und Lewis Hamilton haben sehr offen darauf hingewiesen, wie unbequem dieses Bouncing ist und wie dieses Thema jetzt angegangen werden muss, bevor die Fahrer langfristige Probleme mit der Gesundheit in Kauf nehmen müssen.»

«Die FIA hat gehandelt, aber wenn nun die Teams die Autos quasi hochbeiniger einstellen müssen, dann ist das für Mercedes besonders schlecht. Erstens, weil sie ein Auto haben, das darauf ausgelegt ist, besonders schnell zu sein, wenn es eben so tief als möglich ausgelegt werden kann. Und das Problem geht noch weiter: Ich höre aus Kreisen von Mercedes, dass sie schon jetzt in Sachen Hinterradaufhängung am Limit angelangt sind, dass sie also hinten gar nicht mehr höher gehen können – und dennoch Bouncing haben! Da frage ich mich, was sie machen sollen.»

«Es gibt noch einen anderen Punkt, über den derzeit gar nicht geredet wird. Diese Autos sind im Windkanal so entwickelt worden, dass die Saugnapfwirkung nahe am Boden so gross als möglich ist. Wird nun die Bodenfreiheit Schritt um Schritt erhöht, dann gelangen wir in einen aerodynamischen Bereich, der von den Ingenieuren im Windkanal überhaupt nicht ausgelotet worden ist, und von daher völlig unklar ist, wie der Wagen dann reagieren wird.»


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