Hans-Joachim Stuck: «Die Formel 1 hat ein Problem»
Hans-Joachim Stuck sagt: «Meine Meinung ist, dass eine Marke des Volkswagen-Konzerns in der Formel 1 genügt»
Ein dramatischer Unfall, Glück im Unglück, Duelle wie beim Kartsport und ein überraschender Sieger: Das Formel-1-Rennen in Silverstone bot jede Menge Drama und Emotionen. Und zudem erste Formel-1-Punkte für Mick Schumacher.
Es war Werbung für den Lebensretter Halo, für den Sport, wie er sein kann. Die Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck sieht die aktuelle Formel 1 aber kritisch, denn er meint im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Die Formel 1 hat ein Problem. Wenn 20 fahren und nur vier gewinnen können, stimmt was nicht.»
Und der Deutsche mahnt: «Man muss sich anpassen. Ich bin bestimmt kein Umweltkämpfer, aber die Formel 1 könnte längst schon mit synthetischem Kraftstoff fahren. Oder mit einheitlicher Aerodynamik Millionen einsparen. Das Porpoising ist mir egal, wenn du Mumm hast, fährst du voll vorbei. Das Künstliche in den Regeln wird von den Fans nicht gutgeheißen. Ich glaube aber, dass der neue FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem etwas bewegen wird, er wird die ersten Schritte machen. Er weiß, wie es funktionieren soll. Ich finde es toll, was Red Bull Racing, Ferrari und Mercedes machen, aber es sollten noch mehr Autos an der Spitze mitkämpfen können.»
Zur Lage beim Team-Dauerweltmeister und seinem Topstar meint er: «Mercedes wird sicher zurückkommen und wieder vorn dabei sein. Lewis Hamilton wird nach dieser Saison sicher weiterfahren. Er ist ein Renntier. Und er will den achten Titel.»
Aber sein WM-Favorit bleibt der Titelverteidiger: «In diesem Jahr stelle ich Max Verstappen auf eine Stufe über die anderen, Max ist unglaublich und wird wieder den Titel holen.»
Zu potenziellen Neueinsteigern sagt der 71-Jährige: «Ich rechne damit, dass der Deal Red Bull Racing-Porsche klappen wird. Der würde viel Sinn machen. Zu Audi… will ich nichts sagen. Meine Meinung ist, dass eine Marke des Volkswagen-Konzerns in der Formel 1 genügt.»
Und eine Geldknappheit wegen des Budgetlimits und erhöhter Kosten kann er nicht nachvollziehen: «Ob die Klagen mancher Teamchefs, dass wegen der Inflation und dem Budgetlimit das Geld vor Saisonende ausgeht, berechtigt oder Bluff sind, kann ich nicht beurteilen, weil ich die finanziellen Hintergründe nicht kenne. Aber den Budgetdeckel zu kontrollieren ist aufwändiger, als ein gescheites Reglement zu machen. Mit einer einheitlichen Aerodynamik wäre das Sparpotenzial riesengroß. Und ohne Windkanal, der 24 Stunden täglich läuft.»
Grossbritannien-GP, Silverstone
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:21:20,440h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,779 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,225
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,546
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,571
06. Lando Norris (GB), McLaren, +11,943
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +18,777
08. Mick Schumacher (D), Haas, +18,995
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +22,356
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +24,590
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +26,147
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +32,511
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +32,817
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +40,910
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Benzinpumpe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Getriebeschaden
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Unfall
Alexander Albon (T), Williams, Unfall
Fahrer-WM (nach 10 von 22 Rennen)
01. Verstappen 181 Punkte
02. Pérez 147
03. Leclerc 138
04. Russell 111
05. Sainz 127
06. Hamilton 93
07. Norris 58
08. Bottas 46
09. Ocon 39
10. Alonso 28
11. Gasly 16
12. Magnussen 16
13. Vettel 15
14. Ricciardo 15
15. Tsunoda 11
16. Zhou 5
17. Schumacher 4
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Stand Konstrukteurs-Pokal
01. Red Bull Racing 328 Punkte
02. Ferrari 265
03. Mercedes 204
04. McLaren 73
05. Alpine 67
06. Alfa Romeo 51
07. AlphaTauri 27
08. Haas 20
09. Aston Martin 18
10. Williams 3