MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Iñaki Rueda (Ferrari): «Verstappen unsicher machen»

Von Mathias Brunner
Der Spanier Iñaki Rueda, Chef-Stratege des Formel-1-Teams Ferrari, spricht über die siegreiche Rennstrategie mit Charles Leclerc und das bittere Aus wegen Motorschadens für Carlos Sainz.

Die Kritik war laut und berechtigt, als Ferrari beim Traditions-GP von Monaco den Sieg verspielte https://www.speedweek.com/formel1/news/193156/Ferrari-Schlappe-in-Monaco-Chef-Stratege-zum-Fehler.html. Der 43-jährige Iñaki Rueda nahm das auf seine Kappe und gab Fehler zu. Nun spricht der Chef-Stratege des Grand-Prix-Rennstalls von Ferrari über den Sieg in Österreich.

Rueda sagt: «Die Ausgangslage zum Sieg von Charles Leclerc war eine solide Leistung im Sprint. Wir gingen von den Startplätzen 2 und 3 in das kurze Rennen und konnten diese Position behaupten.»

«Uns war klar: Das grösste Problem im Rennen würde das Reifen-Management sein. Die weichen Pirelli-Walzen kamen für uns nicht in Frage. Ein Einstopp-Rennen kam wegen des Verschleisses auch nicht in Frage. Unser Ziel für den Grand Prix – den vor uns liegenden Max Verstappen unsicher machen.»

«Wir wollten von unseren Starträngen versuchen, Druck auszuüben, um ihn zum Handeln zu zwingen. Wie sich dann herausstellte, war Charles schnell genug, um ihn sogar zu überholen. Als Carlos Verstappen näherrückte, kam Max für frische Reifen an die Box. Das war schon in Runde 13 und zu früh für eine optimale Zweistoppstrategie, also hatten wir ein erstes Ziel schon mal erreicht.»

«In dieser Lage wollten wir etwas Anderes tun als Verstappen, also liessen wir Charles und Carlos länger auf der Bahn. Wir stoppen mit Leclerc 13 Runden nach Verstappen, und er konnte Max erneut überholen. Carlos kam eine Runde nach Charles für frische Walzen herein, und er hätte Verstappen ebenfalls geschnappt, aber der tauchte seinerseits für neue Reifen an die Box.»

«Beim letzten Rennsegment planten wir das Gleiche: Länger auf der Bahn bleiben, später anhalten als Verstappen, dadurch in der entscheidenden Phase des Rennens frischere Reifen haben. Dann aber hatte Carlos Motorschaden.»

«In dieser Phase war Carlos drauf und dran, Verstappen zu packen und uns einen Doppelsieg zu sichern. Wegen des Ausfalls von Sainz gab es eine virtuelle Safety-Car-Phase und wir mussten entscheiden – Charles auf den harten Reifen draussen lassen oder hereinkommen und mittelharte Pirelli abholen? Wir schätzten, dass Verstappen sich für mittelhart entscheiden würde, also taten wir das Gleiche. Auch dieser Stopp verlief mustergültig.»

«Ein Dutzend Runden vor Schluss begannen Probleme im Auto von Charles (die Rückholfeder des Gaspedals arbeitete nicht perfekt, die Redaktion). Das Herz schlug uns bis in den Hals. Aber Leclerc trug das Auto zum Sieg. Mit dem Schwung von zwei Siegen in Folge, Carlos in England, Charles in Österreich, geht es nun zu den kommenden Rennen von Frankreich und Ungarn.»

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24:24,312 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,532 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +41,217
04. George Russell (GB), Mercedes, +58,972
05. Esteban Ocon (F), Alpine, +68,436
06. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
10. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Unterboden beschädigt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 11 von 22 Rennen)

01. Verstappen 208 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 151
04. Sainz 133
05. Russell 128
06. Hamilton 109
07. Norris 64
08. Ocon 52
09. Bottas 46
10. Alonso 29
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 17
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 359 Punkte
02. Ferrari 303
03. Mercedes 237
04. McLaren 81
05. Alpine 81
06. Alfa Romeo 51
08. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 18
10. Williams 3

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