Ralf Schumacher: «Ferrari macht sich selber kaputt»
Ralf Schumacher
Auch der 180-fache GP-Teilnehmer Ralf Schumacher hat über die Siegesfahrt von Max Verstappen mit Red Bull Racing gestaunt: «Ich glaube nicht, dass man bei RBR so mit Hilfe der Gegner gerechnet hat, aber auch nicht damit, dass Max an diesen Tag nur so dahinfliegt.»
80 Punkte Vorsprung von Max Verstappen auf Charles Leclerc, «da muss nach der Sommerpause schon viel passieren», sagt der sechsfache GP-Sieger Schumacher weiter. «Okay, es gibt noch Motoren, die bei Red Bull Racing gewechselt werden müssen, da muss Max dann auch mal von hinten losfahren. Andererseits, wenn es Strecken sind, die ihm liegen, ist das auch kein Thema.»
«Selbst, wenn Mercedes ihm vorne etwas wegnehmen würde, weil die Silberpfeile immer stärker werden, kann dem Niederländer nicht viel passieren, so lange er vor Ferrari liegt. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir ab Ende August den grossen Umsturz erleben. Vor allem, weil Ferrari sich mit verpatzten Boxenstopps und der Reifenstrategie selber kaputtmacht.»
«Das war offensichtlich ein hartes Wochenende für die Italiener. Fehlentscheidung am Freitag, indem man die Reifen, die man im Rennen gebraucht hätte, zerschlissen hat. Das ist für Ferrari ganz bitter. Für mich nicht nachvollziehbar war der letzte Stopp von Charles Leclerc. Da wurden nochmals zwei Plätze verschenkt.»
Zum Monegassen sagt Ralf: «Man sieht an seiner Reaktion, dass er ein wenig von der Rolle ist. Solche Rückschläge wie in Le Castellet und auf dem Hungaroring steckt man als Fahrer nicht so leicht weg. Das Problem ist, er hat jetzt vier Wochen, in denen er nichts machen kann. Jetzt noch dieser ganze Medien-Terror, der über ihn hereinbrechen wird, gerade in Italien. Da ist viel zu verkraften für den armen Kerl, aber da muss er durch. Wenn er nächste Woche ein Rennen fahren und gewinnen könnte, sähe es wieder anders aus.»
Natürlich wird mindestens in Italien die Rolle von Teamchef Mattia Binotto hinterfragt, wenn es auch weiterhin nichts wird mit dem ersten Fahrer-WM-Titel seit Kimi Räikkönen 2007. Ralf über Binotto: «Für ihn wird es nicht leicht. Es sind zu viele Kleinigkeiten, die schiefgegangen sind, es gibt zu viele technische Probleme. Wenn man schon so ein Geschenk bekommt, wieder ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden zu können und das so gefährdet und wegwirft, dann tut das weh.»
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3