Jost Capito (Williams): Vettel top, Ferrari schwach
Jost Capito
Im AvD Motor & Sport Magazin von Sport1 hat Williams-Teamchef Jost Capito zu einigen heissen Themen in der Formel 1 Stellung bezogen. Dem 63-jährige Siegerländer war es wichtig, zunächst die Karriere von Sebastian Vettel zu würdigen. Der vierfache Formel-1-Weltmeister hat am Ungarn-Wochenende bekanntgegeben, dass er im kommenden November in Abu Dhabi seinen letzten Grand Prix bestreiten wird.
Capito über Vettel: «Für mich gehört jeder GP-Rennfahrer, der Weltmeister wird, zu den Grössten. Davon gibt es nicht so viele. Sebastian ist ein absolutes Ausnahmetalent. Aber er ist nicht nur ein herausragender Rennfahrer, sondern vor allem ein toller Mensch. Ich bin sehr stolz, ihn zu kennen.»
«Klar hatte auch ich mich gefragt, ob er bleiben würde oder nicht. Sein Auto ist in diesem Jahr nicht so stark. Einem viermaligen Weltmeister fehlt es natürlich, wenn er kein siegfähiges Fahrzeug hat.»
Das bringt uns elegant zu Weltmeister, WM-Leader und Ungarn-Sieger Max Verstappen. Jost Capito warnt: «Man hat ganz besonders im letzten Jahr gesehen: Die Saison ist erst vorbei, wenn sie vorbei ist. Es kann viel passieren, und genau das macht die Formel 1 ja so interessant. Max hat aber einen komfortablen Vorsprung, was viel Druck auf Ferrari ausübt.»
Wie ordnet Capito Mercedes ein? Jost sagt: «Die haben gut aufgeholt in den letzten Rennen. Sie haben jetzt zwei Autos auf dem Podium gehabt, in Frankreich und in Ungarn. Der Trend bei Mercedes zeigt, dass das technische Reglement noch in den Kinderschuhen steckt. Das macht die Saison zusätzlich spannend.»
Zum Williams-Team meint Jost Capito: «Der bisherige Saisonverlauf ist nicht, was wir uns gewünscht hatten. Aber das Team war jahrelang ganz hinten. Da gibt es viel umzubauen. Das ist in der Formel 1 ein langer Prozess. Das hat man bei Red Bull Racing gesehen und auch bei Ferrari. Das gilt für Williams ebenso. Williams ist ein Traditionsrennstall, war aber in den letzten zehn Jahren nicht in der Lage, gross zu investieren. Schaut man auf den Abstand zu Saisonbeginn zu den anderen Teams, ist er kleiner geworden. Wir können jetzt wieder mit anderen Teams konkurrieren, und das macht Spaß.»
«Wir haben angefangen, am Auto fürs nächste Jahr zu arbeiten. Daher machen wir an diesem Fahrzeug nicht mehr so viel. Wir setzen da Prioritäten. An diesem Rennwagen kann man nicht mehr viel umsetzen, was uns das nächste Jahr weiterbringt. Da ist nicht mehr viel zu erwarten.»
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3