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Red Bull Racing-Vergehen: Milde Strafe der FIA

Von Mathias Brunner
Weltmeister Max Verstappen und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem

Weltmeister Max Verstappen und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem

Die Fachleute des Autosport-Weltverbands FIA kamen zum Schluss, dass Aston Martin, Williams und Red Bull Racing das finanzelle Reglement 2021 verletzt haben. Nun steht die Strafe für Red Bull Racing fest.

Am 10. Oktober stand fest: Drei Rennställe sind durchgefallen bei der Prüfung der FIA-Experten, bei der es darum ging, ob die Teams den Budgetdeckel 2021 eingehalten haben – Aston Martin, Williams und Red Bull Racing.

Aston Martin und Williams wurden Verfahrensvergehen vorgeworfen. Red Bull Racing wurde ebenfalls ein Verfahrensfehler vorgeworfen, dazu eine «geringfügige Übertretung» der Obergrenze. Als geringfügig ist im Reglement eine Übertretung von bis zu fünf Prozent definiert. Ein Verfahrensfehler ist zum Beispiel ein zu spätes Einreichen der entsprechenden Dokumente.

Die FIA schwieg sich 18 Tage lang zu den Details aus – bis zum Trainings-Freitag zum Grossen Preis von Mexiko.

Nun teilt der Autosport-Weltverband mit: Red Bull Racing hat ein so genanntes «Accepted Breach Agreement» (ABA) unterzeichnet, mit dem die Übertretung der Budgetgrenze sowie die Verletzung der Vorgaben bezüglich des Prozesses vom Team anerkannt werden.

Die FIA betont: Red Bull Racing hat sich im ganzen Prüfprozess kooperativ verhalten. Es gibt weder die Anschuldigung noch einen Beweis dafür, dass RBR in böser Absicht, unehrlich oder betrügerisch gehandelt habe, auch wurde gegenüber der FIA nichts verheimlicht.

Laut FIA hat RBR für 2021 Kosten in Höhe von 132,28 Millionen Dollar angegeben. Erlaubt waren gemäss FIA 136,5 Millionen. Der Weltverband kam jedoch zum Schluss, dass die angegebenen Kosten nach Meinung ihrer Experten zu niedrig gewesen seien.

Moniert werden von der FIA seitens RBR ungenau angegebene Kosten beim Catering, bei den Mitarbeiter-Sozialbeiträgen sowie bei den Reisekosten.

Die FIA erklärt weiter, dass RBR die Budgetobergrenze um 2,2 Millionen Dollar überschritten habe (das entspricht 1,6 Prozent). Wenn eine Steuergutschrift korrekt berücksichtigt worden wäre, wäre dieser Betrag auf 500.000 Dollar gesunken (0,37 Prozent). Das Strafmass wurde aufgrund dieser halben Million angesetzt.

Die wichtigsten Konsequenzen für Red Bull Racing: Eine Strafe in Höhe von 7 Millionen Dollar und eine Verringerung der Windkanal-Teststunden für zwölf Monate (ab ABA-Abschluss) um zehn Prozent.

Mit dem ABA ist der Fall für die FIA abgeschlossen, es kann keine weitere Strafe geben. Die Busse muss innerhalb von 30 Tagen beglichen werden; die Strafe fällt nicht unter den Budgetdeckel.

Wie gravierend sich eine Kürzung der Windkanalzeit auswirken wird, ist noch unklar. Im Schatten des Budgetdeckels stand eine Änderung, welche den Aerodynamikern Sorgenfalten ins Gesicht zeichnet. Einfach formuliert: Je erfolgreicher ein Rennstall ist, desto weniger darf er den Wagen entwickeln.

Diese Regel von 2020 wirkte sich schon stark auf die 2022er Rennwagen aus, denn 2021 legten die Teams fest, wie ihre Flügelauto-Boliden ab 2022 aussehen werden.

Hier die Windkanalzeiten der verschiedenen Teams, gerechnet wird immer auf Grundlage des Stand im Konstrukteurs-Pokal am 1. Januar des laufenden Jahres sowie am 1. Juli.

Red Bull Racing 70 % (mit der Strafe also 63 %)
Ferrari 75 %
Mercedes 80 %
McLaren 85 %
Alpine 90 %
Alfa Romeo 95 %
AlphaTauri 100 %
Haas 110 %
Williams 115 %

Williams darf also fast doppelt so viel im Windkanal arbeiten wie Red Bull Racing.


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