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Nico Hülkenberg nach Haas-Debüt: «An der Grenze»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg nach dem ersten Arbeitstag mit dem Haas-Rennstall: Längere Pause, 110 Runden auf dem Yas Marina Circuit, 19. Platz von 24 Piloten. Der Emmericher sagt: «Ich bin an die Grenze gekommen.»

Nico Hülkenberg weiss: Das beste Training zum Formel-1-Fahren ist Formel-1-Fahren. Aber seit August hatte der Deutsche keine Runde mehr in einem GP-Renner zurückgelegt. Nico machte sich keinen Kopf: «Als ich spürte, dass meine Chancen auf einen Platz bei Haas steigen, habe ich mein Training intensiviert.»

Hätte Hülkenberg nicht fast zwei Stunden wegen Defekten verloren, wären sogar mehr drin gewesen als diese 110 Runden beim Formel-1-Nachsaisontest auf dem Yas Marina Circuit.

Der Le Mans-Sieger von 2015 sagt über seinen ersten Tag mit Haas: «Ein Tag proppevoll mit Daten, mit sehr Vielem, was ich in die Winterpause mitnehmen kann. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir üppig zum Fahren kommen, und das ist uns fast gelungen.» Das Fast bezieht sich auch auf eine mehr als eineinhalbstündige Pause, weil der Ferrari-Motor Mucken machte.

Der 181-fache GP-Teilnehmer weiter: «Ich bin zufrieden mit diesem Tag, es gab keine Überraschungen. Körperlich muss ich zugeben – das war schon hart, ich kam an die Grenze.» Nico macht einen Vergleich zum oft zitierten Reifenverschleiss, den die Piloten immer wieder erwähnen. Hülkenberg schmunzelt: «Heute spüre ich eher menschlichen Verschleiss. Das Fahren ging nicht nur auf den Nacken, auch auf die ganze restliche Muskulatur. Ich hatte letztmals im August einen GP-Renner bewegt. Natürlich merkst du das. Aber das hatte ich erwartet. Um genau zu sein, lief es besser als erwartet.»

«Natürlich fühlt sich dieser Wagen anders an, da geht es nicht nur um Sitzposition, bei mir als grossem Fahrer immer ein Thema, da geht es ums Lenkrad, um die Art und Weise, wie die Lenkung funktioniert. Aber das beginnt schon beim Anlassen des Motors, weil da bei einem Ferrari-Triebwerk ganz andere Vibrationen zu spüren sind als mit einem Mercedes-Motor. Es ist einfach alles anders. Aber ich fühlte mich bald zuhause.»

«Ich konnte mich dem Haas-Rennwagen recht gut anpassen, schneller als erwartet eigentlich. Dennoch gab es so viel zu verarbeiten. Es ging ja nicht nur darum, dass ich mich in mein neues Umfeld einpasse. Wir hatten ein grosses Pensum in Sachen Reifen zu bewältigen. Und natürlich wollte ich auch den Technikern schon ein erstes Feedback geben. 2022 hat das Team sehr viel über dieses Auto gelernt, aber es kann nie schaden, eine zusätzliche Perspektive oder Meinung zu erhalten, und klar wollte ich mich da auch einbringen.»

«Dieser Tag war sehr wertvoll, um viel Basisarbeit zu erledigen. Jeder weiss, wie wenig Testtage wir vor der neuen Saison haben, da konnten wir heute schon viel anpacken.»

Fühlt sich für Nico die Formel-1-Rückkehr ein wenig wirklicher an als noch vor wenigen Tagen? Hülkenberg: «Auf alle Fälle, aber das war schon gestern so, als ich zur Strecke gekommen bin und wir den Sitz angepasst und die ersten Sitzungen mit den Technikern hatten. Das hat sich heute alles gut angefühlt, und ich reise sehr zufrieden nach Hause.»

Abu Dhabi-Test

1. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:24,245 min (65 Runden)
2. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:25,383 (56)
3. Robert Shwartzman (AND), Ferrari, 1:25,400 (116)
4. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:25,689 (130)
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25,845 (76)
6. Alex Albon (T), Williams, 1:25,959 (118)
7. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:26,063 (82)
8. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:26,111 (151)
9. Lance Stroll (CDN) Aston Martin, 1:26,263 (70)
10. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:26,281 (111)
11. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:26,297 (111)
12. Fernando Alonso (E) Aston Martin, 1:26,312 (97)
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:26,333 (88)
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:26,340 (123)
15. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:26,595 (106)
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:26,709 (129)
17. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:26,750 (67)
18. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26,890 (115)
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:27,000 (110)
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:27,123 (135)
21. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, 1:27,172 (99)
22. Frederik Vesti (DK), Mercedes, 1:27,216 (124)
23. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,240 (73)
24. Théo Pourchaire (F), Alfa Romeo, 1:27,591 (106)

Abu Dhabi-GP, Yas Island

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck

WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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