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Knall bei Williams: Jost Capito weg, Technikchef weg!

Von Mathias Brunner
​Überraschung bei Williams: Nach zwei Jahren als Teamchef tritt der Deutsche Jost Capito (64) ab, und auch Technikchef François-Xavier Demaison stellt seinen Posten als Technikchef zur Verfügung.

Das kommt überraschend: Williams wird einen neuen Teamchef und einen neuen Technikchef erhalten – der Siegerländer Jost Capito tritt ab, und der von ihm verpflichtete Franzose François-Xavier (FX) Demaison verlässt den drittältesten Grand-Prix-Rennstall ebenfalls!

Williams hat das am 12. Dezember bestätigt. Matthew Savage sagt als Vorsitzender von Williams-Besitzer Dorilton Capital: «Wir danken Jost für seine harte Arbeit und seine Hingabe, während wir durch diese Übergangsphase geschritten sind, um Williams neu zu beleben.»

«Wir sind dankbar, dass Jost den geplanten Schritt in den Ruhestand verzögert hatte, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Nun wird er das Zepter übergeben, um die nächste Stufe von Williams zu ermöglichen. Wir wünschen auch FX Demaison alles Gute.»

Jost Capito sagt: «Es war für mich ein Privileg, Williams Racing zwei Jahre lang führen zu dürfen und das Fundament zu giessen, um den Rennstall wieder in die Spur zu bringen. Ich wünsche dem Team auf seinem weiteren Weg alles Gute.»

Williams teilt mit, zu gegebenem Zeitpunkt zu verkünden, wer die Posten von Teamchef und Technikdirektor übernehmen wird.

So kam Jost Capito zu Williams
Im August 2020 passierte das Unvermeidliche, mitten in einer Saison, die punktelos endete: Frank Williams verkaufte den Rennstall an die US-amerikanische Investmentfirma Dorilton Capital. Ohne dass sich die Familie Williams zurückgezogen hätte, wäre der drittälteste Formel-1-Rennstall heute mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr da.

Seit 1. Februar 2021 arbeitete der Deutsche Jost Capito beim englischen Traditionsrennstall, zunächst als CEO, seit Anfang Juni 2021 auch als Teamchef. Der Siegerländer schaute sich bei den Briten alles in Ruhe an, führte zahllose Gespräche und stellte dann fest: «Es geht darum, die Kommunikation zu verbessern, an der Strategie zu arbeiten, Prioritäten anders zu setzen und auch mit den Fahrern auf eine andere Art und Weise zu arbeiten.»

Capito sagte knallhart: «Das Entwicklungsteam und das Einsatzteam waren im Prinzip wie zwei unterschiedliche Firmen. Und das funktioniert im Motorsport einfach nicht. Wenn das Rennteam dem Entwicklungsteam zu Hause nicht traut und umgekehrt, dann ist es sehr schwer, ein Auto abzustimmen. Also haben wir das geändert, indem wir die Struktur so umgestellt, dass sowohl das Rennteam als auch das technische Team der gleichen Leitung unterstehen.»

Jost Capito glaubte fest daran: «Williams ist absolut dazu in der Lage, ein Auto zu bauen, das konstant im Mittelfeld fahren kann.» 2021 zeigte Williams einen schönen Aufwärtstrend, beim Schritt in die neue Rennwagen-Ära 2022 wollte Capito seine Mannschaft weiter nach vorne bringen, aber das hat nicht funktioniert – Williams wurde mit acht Punkten WM-Letzter.

Im März 2021 verstärkte sich Williams mit dem Franzosen François-Xavier Demaison (intern FX genannt) als neuer Technischer Direktor. Aber Jost Capito gab damals zu bedenken: «Als FX zu uns kam, war das Konzept des 2022er Autos bereits vorhanden, der erste Rennwagen komplett von ihm ist das also nicht, der kommt erst 2023. Aber er hatte natürlich Einfluss, nicht nur in Sachen Herangehensweise bei der Aerodynamik, sondern auch bei internen Abläufen, sowohl im Windkanal wie bei der Fertigung.»

Diese Arbeit wird Demaison nun nicht zu Ende bringen können.

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