Ralf Schumacher zum Capito-Aus: «Williams ungeduldig»
Also dieses Tempo ist selbst für die Formel 1 ziemlich erstaunlich. In einem Zeitraum von eben mal 15 Stunden passierte das hier: Williams bestätigt, dass Teamchef Capito und Technikchef Demaison gehen. Fred Vasseur wird von Sauber verabschiedet. Fred Vasseur wird von Ferrari begrüsst. Andreas Seidl wird von McLaren verabschiedet. Andreas Seidl wird von Sauber begrüsst (was von Audi begrüsst wird). Andrea Stella rückt bei McLaren auf den Posten von Seidl. Jetzt einmal tief durchatmen!
Ralf Schumacher hat im Laufe seiner 180 Grands Prix langen Formel-1-Rennfahrerlaufbahn ja schon Einiges erlebt, aber das war nun auch für den heutigen GP-Experten unserer deutschen Kollegen von Sky ganz schön viel auf einmal.
Der sechsfache GP-Sieger und WM-Vierte von 2001 und 2002 sagt zum Vorgehen von Williams: «Das hat mich jetzt doch ein wenig überrascht. Da könnte ich mir vorstellen, dass die Investoren etwas ungehalten sind, unglücklich mit dem Erfolg.»
Tatsächlich ist Williams nach WM-Rang 8 im Konstrukteurs-Pokal 2021 in der vergangenen Saison 2022 abgerutscht auf den zehnten und letzten Rang. 2021 wurden 23 Punkte gesammelt, 2022 waren es nur acht. Offenbar zu wenig für die US-amerikanischen Williams-Besitzer Dorilton Capital.
Der 47-jährige Schumacher sagt weiter: «Für Jost tut mir das fast ein bisschen leid, denn ich glaube, da war die Chefetage etwas zu ungeduldig. Capito hätte mehr Zeit gebraucht. Ich gehe davon aus, dass auch für ihn selber die Trennung überraschend gekommen ist.»
Tatsächlich deutete nichts in Gesprächen mit Capito beim WM-Finale von Abu Dhabi auf eine kommende Trennung hin.
Ralf Schumacher erinnert daran, dass neben Capito auch jener François-Xavier Demaison Williams verlässt, der von Capito dort als Technikchef installiert wurde. Ralf: «Für mich ist das ein Anzeichen dafür, dass der Deutsche und seine Begleiter unter den Erwartungen der Team-Eigner geblieben sind.»
Noch ist völlig unklar, wer bei Williams das Ruder übernehmen wird. Ralf Schumacher glaubt: «Das wird intern besetzt.»
Abu Dhabi-GP, Yas Island
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck
WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8