Porsche: Ein Abschied mit Ovationen – und von der F1
Fritz Enzinger hat sich von Porsche verabschiedet
Elf Jahre war Fritz Enzinger als «Vizepräsident» der massgebliche Lenker des Motorsports bei Porsche und zuletzt im Volkswagen-Konzern. Ab dem 1. Januar verfolgt der 66-jährige Steirer neue Aufgaben: «Ich werde mich sehr um meine Enkelkinder kümmern», erklärte er schmunzelnd am Rand der «Night of Champions», der traditionellen Saisonabschlussfeier von Porsche im Casino Weissach.
Porsches Top-Executives mit Vorstandschef Oliver Blume, Technikvorstand Michael Steiner und Vertriebschef Detlev von Platen sowie 367 weitere Gäste (darunter der alte, neue Partner Roger Penske, der eigens anreiste) bzw. Mitarbeiter zollten Enzinger Standing Ovations.
Dass der Ex-BMW-Manager in der Formel-1-Zeit der Bayern tatsächlich aus dem Rampenlicht tritt, hatte auch einen anderen Grund. Enzinger war massgeblicher Verhandler für Porsche in den Gesprächen mit Red Bull, bis zum Sommer auch mit dem am 22. Oktober verstorbenen Dietrich Mateschitz persönlich. Enzinger liess durchblicken: Wäre der Deal nicht gescheitert, wäre er wohl weiter für den VW-Konzern aktiv geblieben.
So aber kann er immerhin auf einen abgeschlossenen, kaum minder wichtigen Deal verweisen: Den mit Roger Penske zum Einsatz des neuen 963 LMDh-Prototypen in der Langstrecken-WM (WEC) und der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft (IMSA). Rennpremiere der wieder belebten Partnerschaft und des neuen Boliden ist in den 24 Stunden von Daytona Ende Januar.
Zum geplatzten F1-Einstieg 2026 mit Red Bull erklärte Vorstandschef Blume: «Die Gespräche liefen sehr gut, eine Beteiligung am Team war mit Handschlag ausgemacht, wurde aber im letzten Moment nicht vollzogen. Wir wollten ein gleichwertiger Partner sein. Es muss jeder selbst entscheiden, ob er Anteile verkaufen will. Das ist okay für uns. Wir haben uns fair verhalten. Wir werden sehen, was in Zukunft passiert und was attraktiv sein wird. Wir haben ein Riesenprogramm (im Motorsport) vor uns, auf das wir uns freuen.»
Konkrete Gespräche Porsches mit anderen Formel-1-Teams gibt es derzeit wohl keine. Doch die Lage kann sich gerade in der Topklasse rapid ändern, wie die jüngsten Rochaden unter den Teamchefs oder Eigentümerwechsel zeigen.
Provisorischer Formel-1-WM-Kalender 2023
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island
* Sprint-Format