Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Alex Albon fordert: So muss Williams 2023 zulegen

Von Adam Cooper
​Der 26-jährige Alexander Albon ist 2022 als Stammfahrer in die Königsklasse zurückgekehrt, beim Traditions-Rennstall Williams. In der kommenden Saison will der Thai-Brite im Mittelfeld mitmischen.

Der dramatischste Moment des Jahres 2022 fand für Albon nicht auf der Rennstrecke statt. Im Rahmen des Italien-GP-Wochenendes von Monza erlitt er eine Blinddarm-Entzündung und musste notoperiert werden. Nach dem Eingriff ergaben sich Komplikationen wegen der Narkose – der Rennfahrer erlitt einen Atemstillstand und musste zwangsbeatmet auf die Intensivstation verlegt werden!

Zum Glück erholte sich Albon, in Singapur sass er bereits wieder im GP-Renner. Dort erzählte er über den Monza-GP: «Ich bin ziemlich genau 30 Minuten vor dem Start des Rennens aufgewacht, damit ich es mir ansehen konnte. Es war frustrierend, zuzusehen. Der Puls stieg ein wenig an, während sie mich im Auge behielten, und irgendwann mussten sie den Fernseher abschalten.»

Zum Abschalten war für Williams-Fans auch ein grosser Teil der Saison: Der drittälteste Rennstall schloss die Saison auf dem letzten Platz ab. Selbst der talentierte Albon konnte nur vier Punkte zusammenkratzen (Zehnter in Australien, Neunter in Miami, Zehnter in Belgien).

Der langjährige Red Bull-Fahrer sagt: «Natürlich ist der zehnte Platz im Konstrukteurs-Pokal nicht, was wir angestrebt hatten. Dennoch gibt es auch positive Aspekte. Ich war ein Jahr lang nicht Stammfahrer, und es war für mich nicht selbstverständlich, an frühere Leitungen anknüpfen zu können.»

«Wenn ich das ganze Jahr ansehe, dann würde ich sogar sagen, dass dies in Sachen Konstanz meine beste Saison in der Königsklasse gewesen ist. Ich habe mich bei Williams gut eingelebt, und ich weiss, dass wir Fortschritte machen werden.»

«Oft sind es nur Nuancen, welche den Ausschlag geben, ob du es in der Qualifikation eine Runde weiter schaffst, und der Startplatz gibt dann massgeblich vor, wie dein Rennen verlaufen wird. Es war uns früh in der Saison klar, welches unsere Schwächen sind, und natürlich haben wir für 2023 versucht, die auszumerzen. Und dann spricht nichts dagegen, munter im Mittelfeld mitzumischen.»

Aber Albon ist auch Realist: «Wir müssen schon ehrlich sein. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Logan und ich arbeiten seit ungefähr einem Monat im Rennsimulator, wir machen Fortschritte. Ganz wichtig ist es, dass er und ich das gleiche Feedback geben, und genau daran arbeiten wir derzeit. Aber wir werden die Ärmel sehr weit nach oben krempeln müssen, um im Feld vorzustossen. Wir müssen offen für alles sein, zunächst mal gucken wir in Bahrain, wo wir gemessen an der Konkurrenz stehen.»

«Wir wissen, dass wir ein besseres Auto gebaut haben. Aber es ist unmöglich zu sagen, welche Schritte die anderen getan haben. Und auch die Arbeit im Simulator kann einen in die Irre führen – wenn etwa die Eindrücke aus der Sim und auf der Rennstrecke nicht die gleichen sind.»

Ein Bereich, den die Williams-Techniker gemäss Albon anpacken müssen: «Die Vorderräder neigten oft zum Blockieren. Wir sind noch immer dabei, das im Detail besser zu verstehen. Und solche Eindrücke hatte ich nicht alleine, das fiel auch Nicholas Latifi und Logan auf.»

Formel 1 2023

Präsentationen
07. Februar: Alfa Romeo in Zürich
11. Februar: AlphaTauri in New York
13. Februar: McLaren in Woking
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 24.12., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Di. 24.12., 13:20, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Di. 24.12., 23:35, Motorvision TV
    FastZone
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2412054514 | 10