MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Alex Albon zum FIA-Maulkorb: Das ist ein Rückschritt

Von Mathias Brunner
Alex Albon will sich nicht das Wort verbieten lassen

Alex Albon will sich nicht das Wort verbieten lassen

​Der Autosport-Weltverband FIA hat den Sportkodex geändert, was bedeutet: Die Fahrer müssen künftig ziemlich genau darauf achten, was sie sagen. Auch Williams-Fahrer Alex Albon kann das nicht verstehen.

Der Autosport-Weltverband FIA hat im vergangenen Herbst den so genannten Sportkodex verändert. Im «International Sporting Code», dem Verhaltens-Leitfaden für Autosport-Wettbewerber, ist neu verankert: «Die Darstellung politischer, religiöser und persönlicher Ansichten ist untersagt, wenn sie die Grundsätze der Neutralität der FIA verletzen.» Schnell kursierte unter den Formel-1-Fans im Internet die Ansicht: Die GP-Fahrer sollen hier wohl mundtot gemacht werden.

Auch zu reden gibt der Zusatz: Es darf durchaus Stellung bezogen werden, wenn das Anliegen zuvor dem Verband schriftlich eingereicht wurde und von den Regelhütern gutgeheissen wird.

Umgesetzt auf Leitwölfe wie Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton würde das bedeuten: Sie hätten bei der FIA vorstellig werden müssen, um zu unbequemen Themen mutig Stellung zu beziehen. Vielleicht hätten die Regelhüter Hamilton verboten, 2020 gegen Polizei-Gewalt zu protestieren; vielleicht hätten sie den Riegel geschoben, als Vettel in Miami 2022 vor steigenden Meeresspiegeln aufgrund der Erderwärmung warnte.

Die Fahrer sind nicht angetan. Valtteri Bottas fand: «Die Formel 1 machte einen guten Job, um auf bestimmte Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Und mir hat gefallen, wie einige Piloten für etwas eingetreten sind, wie Sebastian. Ich verstehe nicht, wieso man uns kontrollieren will. Wir sollten etwas sagen dürfen, wenn wir das wollen.»

Im Rahmen der Red Bull Racing-Präsentation in New York sagte Max Verstappen: «Ich glaube nicht, dass diese Regelung nötig ist, weil man auf diese Weise im Grunde dafür sorgt, dass die Leute nicht mehr reden dürfen, und meiner Ansicht nach sollte das nicht so sein.»

Williams-Fahrer Alex Albon schliesst sich der Ansicht seiner Kollegen an. Im Rahmen der Präsentation von Williams sagt der Thai-Brite: «Mehr als alles andere finde ich das verwirrend. Wir haben uns beispielsweise für die Aktion ‘We Race As One’ eingesetzt, und ich bin der Ansicht, dass die Fahrer generell einen guten Job getan haben, um sich für verschiedene Anliegen stark zu machen. Die Piloten verwenden ihre Prominenz in der richtigen Art und Weise.»

«Wir waren beispielsweise auf verschiedenen Strecken in Ländern unterwegs, die nicht unumstritten sind, aber die Fahrer hatten den Freiraum, für ihre Sache einzustehen. Was nun passiert, das ist ein Rückschritt. Die Fahrer, die FIA und wohl auch die Formel 1 haben da wohl verschiedene Ansichten. Wir werden uns an einen Tisch setzen und da Einiges klären müssen. Was derzeit passiert, macht uns Fahrern Sorgen.»

Formel 1 2023

Präsentationen
07. Februar: Alfa Romeo in Zürich
11. Februar: AlphaTauri in New York
13. Februar: McLaren in Woking
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 17.07., 00:00, Sport1
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Mi. 17.07., 00:10, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Mi. 17.07., 00:35, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mi. 17.07., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 17.07., 04:45, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mi. 17.07., 04:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Mi. 17.07., 06:50, Motorvision TV
    Classic
  • Mi. 17.07., 07:40, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mi. 17.07., 09:30, Motorvision TV
    Bike World
  • Mi. 17.07., 10:00, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
5