Christian Danner: Ferrari ist eine Voll-Katastrophe!
Bei der Live-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» von ServusTV wurde am Montag auch über den Formel 1-WM-Lauf von Saudi-Arabien gesprochen, der von Red Bull Racing dominiert wurde. Als Gast am Salzburger Flughafen stand der ehemalige GP-Fahrer Christian Danner Rede und Antwort, und wie es die Zuschauer vom langjährigen RTL-F1-Experten gewöhnt waren, redete der 64-jährige Münchner Klartext.
Zur Motivation von Lewis Hamilton mit einem erneut aus eigener Kraft nicht siegfähigen Mercedes sagt der Formel-3000-Champion von 1985: «Ich glaube dennoch nicht, dass der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton die Lust an der Formel 1 verliert. Schon alleine deswegen nicht, weil wir einen prachtvoll fahrenden Fernando Alonso erleben, und der Spanier ist drei Jahre älter als Lewis.»
«Gewiss, ein nicht konkurrenzfähiges Auto kann einem Rennfahrer den Schneid nehmen. Aber für mich ist Lewis ein Pilot, der sich nicht so schnell demotivieren lässt. Auch wenn ihm in Form seines Stallgefährten George Russell ein ziemlich rauer Wind entgegen bläst. Hamilton ist jedoh einer, der sich in Widrigkeiten verbeisst und dann nur noch grimmiger entschlossen den Erfolg sucht.»
Den Erfolg sucht auch Ferrari. Bislang vergeblich. Zur stolzen Scuderia, die auf dem Jeddah Corniche Circuit nur die Ränge 6 (Carlos Sainz) und 7 (Charles Leclerc) erreicht hat, sagt Christian Danner: «Das ist eine ganz andere Sache als bei Mercedes. Leclerc ist ein junger Mann, der Weltmeister werden will. Und nicht vergessen – er hat sich bis Ende 2024 verpflichtet. Ich bin überzeugt, der Monegasse fragt sich längst, ob das die richtige Entscheidung gewesen ist. Bezeichnend war für mich dabei ein Funkverkehr zwischen Leclerc und seinem Renningenieur.»
Da monierte der fünffache GP-Sieger Leclerc die Rennstrategie. Er sagte: «So hinterher zu fahren, das ist Mist. Ich weiss nicht, was ich noch tun soll.»
Wieso der Frust? Sein-Renningenieur Xavier Marcos Padros hatte sich zuvor gemeldet mit: «Volle Kanne von der Safety Car-Linie an, Lewis Hamilton ist eben hereingekommen.»
Charles darauf: «Xaxi, das musst du mir doch früher sagen! Aber mal ehrlich, jetzt im Ernst!»
Danner dazu: «Für mich sind das Hinweise darauf – bei Ferrari geht’s wirklich ans Eingemachte. Solche Diskussionen in einem Rennen führen zu müssen, unglaublich. Ferrari auf 6 und 7, in einem Rennen, von dem sich die Italiener so viel versprochen hatten, das ist eine Voll-Katastrophe.»
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21:14,894 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,355 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +20,728
04. George Russell (GB), Mercedes, +25,866
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +31,065
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +35,876
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,162
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,832
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +54,747
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +64,826
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +67,494
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +70,588
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +76,060
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +77,478
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +85,021
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +86,293
17. Lando Norris (GB), McLaren, +86,445
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Bremsdefekt
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Antriebsschaden
WM-Stand (nach 2 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 44 Punkte
02. Pérez 43
03. Alonso 30
04. Sainz 20
05. Hamilton 20
06. Russell 18
07. Stroll 8
08. Leclerc 6
09. Bottas 4
10. Ocon 4
11. Gasly 4
12. Magnussen 1
13. Albon 1
14. Tsunoda 0
15. Hülkenberg 0
16. Sargeant 0
17. Zhou 0
18. De Vries 0
19. Piastri 0
20. Norris 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Aston Martin 38
03. Mercedes 38
04. Ferrari 26
05. Alpine 8
06. Alfa Romeo 4
07. Williams 1
08. Haas 1
09. AlphaTauri 0
10. McLaren 0