Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Martin Brundle über Regeln: «Überarbeitung nötig»

Von Otto Zuber
Martin Brundle findet: «Die Regelhüter haben ihre Arbeit sorgfältig gemacht»

Martin Brundle findet: «Die Regelhüter haben ihre Arbeit sorgfältig gemacht»

Die Regelhüter hatten im Kanada-GP alle Hände voll zu tun, und sie sprachen einige Strafen aus, die für Diskussionen sorgten. Für GP-Veteran Martin Brundle ist klar: Das Regelwerk muss bereinigt und gestrafft werden.

In Kanada wurden gleich mehrere Fahrer in der Startaufstellung strafversetzt, die wohl härteste Strafe kassierte Nico Hülkenberg, der seinen Platz in der ersten Startreihe verlor, weil er während der Rotphase zu flott unterwegs gewesen war.

Auch im Rennen gab es einige Szenen, die sich die Regelhüter genauer anschauten, und sie verteilten auch da Strafen, etwa gegen Lando Norris, der während der Safety-Car-Phase die hinter ihm Fahrenden aufhielt, um eine Lücke zu seinem Teamkollegen Oscar Piastri zu schaffen und einen schnellen Doppel-Boxenstopp zu ermöglichen. Die Rennkommissare brummten dem McLaren-Piloten deshalb eine 5-sec-Strafe wegen unsportlichen Verhaltens auf, was gerade bei den britischen Berichterstattern für Empörung sorgte.

GP-Veteran Martin Brundle schreibt in seiner Kolumne dazu: «Ich war mir sicher, dass es dafür eine klare Regel gibt, die besagt, dass ein Fahrer nicht alle nachfolgenden Fahrer benachteiligen darf, während er seinen eigenen Boxenstopp schneller durchführt. Aber die Stewards mussten ihm unsportliches Verhalten vorwerfen, um ihn dafür bestrafen zu können.»

«Selbst einige gegnerische Teamchefs sagten mir nach dem Rennen, dass es seit ein paar Jahren normal und akzeptiert sei, vor einem doppelten Boxenstopp eines Teams eine kleine Lücke hinter dem Safety-Car aufzubauen, wovon auch Lando überzeugt war», fährt der Brite fort, und erklärt: «Natürlich braucht man wie in jedem Sport Regeln und einen strengen Schiedsrichter, sonst herrscht schnell Chaos und Anarchie. Aber ich habe den Eindruck, dass unsere ständig weiterentwickelten und komplexen Regeln reif sind, bereinigt und gestrafft zu werden.»

«Nico Hülkenberg wird sich ähnlich gefühlt haben, nachdem er einen bemerkenswerten Startplatz in der ersten Reihe errungen und dann wieder verloren hatte, weil er sein Tempo unter roter Flagge in einigen Minisektoren nicht richtig eingeschätzt hatte», erklärt Brundle mit Blick auf Hülkenberg. «Die Onboard-Aufnahmen seiner Kamera zeigen, dass er sehr vorsichtig und vernünftig war.»

«Aber er hat gegen die Regeln verstossen, und dieser Verstoss musste geahndet werden, wobei auch die mildernden Umstände beachtet wurden. Das war frustrierend, aber die Regelhüter haben ihre Arbeit sorgfältig gemacht», ist sich der 64-Jährige sicher.

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor

WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

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