MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

2. Training Zandvoort: Norris stört Verstappen-Party

Von Mathias Brunner
Bestzeit für McLaren-Fahrer Lando Norris

Bestzeit für McLaren-Fahrer Lando Norris

​Zweites Training zum Grossen Preis der Niederlande in Zandvoort: McLaren-Fahrer Lando Norris verblüfft mit Bestzeit, Oscar Piastri und Daniel Ricciardo crashen, Ferrari ist erschreckend schwach.

Seit Tagen war davon die Rede: Wann würde es seit der Rückkehr der Königsklasse in die Dünen von Zandvoort regnen? Die Meteorologen hatten beteuert, dass es am Freitagnachmittag regnen würde, aber die Regenwolken zogen ein weiteres Mal vorbei.

Das Training also auf trockener Bahn, bei 20 Grad Lufttemperatur, die Strecke 32 Grad warm, die Tribünen voll, als ginge es bereits um den GP-Sieg, die Menge von einem halben Dutzend DJs mit niederländischen House-Beats warmgewummert.

Zandvoort bedeutet: Ständiger Wind, so nahe an der Nordsee, immer wieder Sand auf der Bahn, eine Strecke, die sich markant verbessert, wenn mehr und mehr Gummi auf den Asphalt kommt.

Carlos Sainz fuhr an diesem Wochenende zum ersten Mal seinen Ferrari, im ersten Training hatte Reservist Robert Shwartzman hinterm Lenkrad gesessen. Lance Stroll hatte ebenfalls viel aufzuholen – er konnte wegen Problemen mit dem Mercedes-Motor im ersten Training keine gezeitete Runde fahren.

Auf einer so kurzen Runde wie in Zandvoort (nur Monaco und Bahrain sind kürzer) liegt es in der Natur der Sache, dass sich die Fahrer in die Quere kommen.

Max Verstappens erster Versuch einer schnellen Runde endete in Form von Nico Hülkenberg. Der Deutsche war von seinem Team nicht gewarnt worden und hatte sich auf den vor ihn fahrenden Lando Norris konzentriert.

Die FIA ermittelt wegen Behinderung, Hülkenberg wird sich bei der Rennleitung erklären müssen. Übliche Strafe (falls eine als notwendig erachtet wird) – drei Ränge zurück in der Startaufstellung.

Verstappen schimpfte am Funk und fuhr danach Bestzeit, zwei Zehntelsekunden schneller als sein Red Bull Racing-Stallgefährte Sergio Pérez.

Nach zehn Minuten rote Flagge: AlphaTauri-Fahrer Daniel Ricciardo und McLaren-Pilot Oscar Piastri in der überhöhten Hugenholtz-Kurve mit zerknautschten Autos.

Die Wiederholung zeigte: Piastri hatte sich gedreht und prallte in die TecPro-Elemente, Ricciardo sah den gestrandeten Rennwagen seines Landsmannes sehr spät und erst nach dem Einlenken in die schwierige Steilkurve, der achtfache GP-Sieger blockierte die Vorderreifen und rutschte ebenfalls in die Pistenbegrenzung.

Aus für die beiden Australier, die Uhr lief gnadenlos weiter. Stand zu diesem Zeitpunkt: Verstappen, Pérez, Hamitlon, Russell und Piastri. Ricciardo erklärte am Funk, dass er sich die Hand angeschlagen hat. Der GP-Routinier begab sich ins Pistenkrankenhaus, um die linke Hand untersuchen zu lassen.

Als es nach 14 Minuten Pause wieder losging, setzte sich Pérez an die Spitze, eine Tausendstelsekunde vor Alex Albon im Williams. Die Reihenfolge veränderte sich im Sekundentakt, Stroll vorne, dann Gasly, dann Hamilton, dann Norris, alle auf weichen Pirelli-Reifen.

Nach einer halben Stunde Aufregung in den Tribünen: Max Verstappen nahm Anlauf für eine schnelle Runde. Der Niederländer musste in der Hugenholtz sein ganzes Können aufbieten, um nicht von der Bahn zu fliegen, das kostete die Bestzeit, zweiter Platz hinter Norris.

Max beklagte sich am Funk über zu wenig gutes Handling in mittelschnellen Kurven, war sich aber nicht sicher, ob eine Veränderung des Frontflügels etwas bringt oder doch eine Feineinstellung der Bremsbalance.

Verstappen blieb auf der Bahn, verbesserte sich trotz benutzter Reifen, blieb aber um 23 Tausendstelsekunden hinter Norris. Daran änderte sich nichts mehr, weil sich die Rennställe danach mit viel Sprit an Bord ihrer Autos um Rennsimulationen kümmerten.

Zeiten aus dem Dauerlauf erhärten das Bild: Red Bull Racing ist auch in Zandvoort eine Klasse für sich, aber McLaren und Mercedes sind näher dran als auf anderen Rennstrecken. Max Verstappen war im Schnitt drei bis vier Zehntelsekunden pro Runde schneller als Norris.

2. Training, Zandvoort

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,330 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,023 sec
03. Alex Albon (T), Williams, +0,269
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,308
05. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0,390
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,436
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,487
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +0,505
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +0,527
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,533
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,585
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +0,604
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +0,671
14. George Russell (GB), Mercedes, +0,679
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +0,744
16. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,763
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,074
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,363
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,571
20. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1,766

1. Training, Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,852 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,278 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,373
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,471
05. Alex Albon (T), Williams, +0,595
06. Lando Norris (GB), McLaren, +0,608
07. Logan Sargeant (USA), Williams, +0,765
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,806
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0,897
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +0,950
11. George Russell (GB), Mercedes, +0,961
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,043
13. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1,138
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,470
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,596
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,667
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,974
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +2,171
19. Robert Shwartzman (IL), Ferrari, +2,951
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, keine Zeit

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