MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Adrian Newey: Reue wegen Ferrari, Hamilton und Alonso

Von Mathias Brunner
Adrian Newey

Adrian Newey

​In Japan feierte Max Verstappen seinen 48. Sieg und das Red Bull Racing Team den sechsten Gewinn im Konstrukteurs-Pokal. Für Rennwagen-Designer Adrian Newey ist es der 207. Sieg in der Formel 1.

Max Verstappen wird mit grosser Wahrscheinlichkeit in Katar Anfang Oktober seinen dritten WM-Titel in Folge sicherstellen. Mit seinem 48. Grand-Prix-Triumph hat der 25-jährige Niederländer für seinen Rennstall Red Bull Racing schon alles klargemacht – sechster Sieg im Konstrukteurs-Pokal.

Gleichzeit war Verstappens Erfolg in Japan ein weiterer Meilenstein in der fabelhaften Karriere des 64-jährigen Rennwagen-Designers Adrian Newey. Zum 207. Mal in der Königsklasse hat ein Renner gewonnen, für den Newey verantwortlich ist.

Der stille Brite sagt: «Seit ich ein Kind war, träumte ich davon, ein Ingenieur und im Motorsport tätig zu sein. Als ich meinen ersten Job im Motorsport-Business als Ingenieur und meinen ersten Lohn ausbezahlt bekam, war das ein echter Höhepunkt.»

«Alles Weitere war ein Bonus», fügt der bescheidene Brite an. Und er räumte ein, dass er seinen Job zwar gerne mache, ein Ende aber absehbar ist. «Ich habe das Glück, das zu tun, was ich schon immer wollte, und ich geniesse meine Arbeit. Solange Red Bull zufrieden ist und es mir weiter Freude bereitet, mache ich weiter.»

Die Karriere des Mannes, der lieber am Zeichenbrett steht als vor dem Computerschirm zu sitzen, ist unvergleichlich. Aber klar gibt es auch Einiges, das Newey bedauert, wie er im Formel-1-Podcast Beyond The Grid erzählt. So sagt Adrian: «Ferrari hat mich angesprochen, da arbeitete ich Mitte der 1980er Jahre noch im IndyCar-Sport, und es folgten weitere Angebote 1993 und 2014.»

«1993 war ich hin- und hergerissen. Ich ging nach Maranello, wo Jean Todt seine Arbeit als Teamchef eben erst begonnen hatte. Ich weiss noch, als er mich fragte, ob ich es eine gute Idee fände, wenn er Michael Schumacher engagieren würde.»

Letztlich sagte Newey ab. Klar drängt sich da die Frage auf: Hätte Ferrari ihm eine Aussenstelle in Grossbritannien eingerichtet, so wie das die Italiener Ende der 1980er Jahre für John Barnard getan hatte, wäre Newey dann schwach geworden?

«Danach habe ich nie gefragt», gibt der Engländer zur Antwort. Ich finde auch, das wäre der falsche Weg. Wenn du für Ferrari arbeitest, dann richtig, also in Italien.»

Was war zwischen den Verhandlungen 1993 und 2014 anders? Adrian Newey: «Ich wollte Red Bull nicht verlassen, aber Renault hatte zum Beginn der neuen Turbohybdrid-Ära 2014 keinen guten Motor gebaut. So etwas kann im ersten Jahr mit neuen Regeln schon mal passieren. Christian Horner, Helmut Marko und ich gingen zum damaligen Renault-CEO Carlos Ghosn, um Druck zu machen, damit die Franzosen mehr Mittel für die Entwicklung freigeben.»

«Seine Anwort war: ‘Nun, die Formel 1 interessiert mich nicht, ich mache das nur, weil meine Marketing-Leute es für eine gute Idee halten.’ Das fand ich sehr deprimierend.»

Aus einem Engagement bei Ferrari ist also nichts geworden, und Adrian Newey gibt zu, dass ihn das berührt. Ebenso findet er es schade, dass er nie die Möglichkeit hatte, mit den Ausnahmerennfahrern Lewis Hamilton und Fernando Alonso zu abreiten.

«Das wäre fabelhaft gewesen, so wie die Aufgabe bei Ferrari auch. Aber es ist nie passiert. Manchmal passt das Timing einfach nicht, das ist eben so im Leben.»

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