MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Haas-Protest: Teamchef Günther Steiner kritisiert FIA

Von Mathias Brunner
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

​Haas-Teamchef Günther Steiner hat gegen das Ergebnis des Grossen Preises der USA Einsprache erhoben, weil er Regelverstösse wittert. Was der Südtiroler jetzt von Autosport-Weltverband FIA erwartet.

Am 8. November treffen sich die Rennkommissare des USA-GP auf dem Circuit of the Americas (COTA) bei Austin/Texas zur Videokonferenz. Denn Haas-Teamchef Günther Steiner hat vom so genannten Recht auf Überprüfung Gebrauch gemacht.
Im Formel-1-Sportgesetz ist unter Artikel 14.1.1 verankert, dass «bei neuer Sachlage die betreffenden Rennkommissare nochmals zusammenkommen müssen, um relevante Aussagen anzuhören». Dies kann bis 14 Tage nach dem Vorfall passieren.

Haas will nachweisen, dass es zu weitaus mehr Vergehen in Sachen Pistengrenzen gekommen ist als den 35 dokumentierten Fällen. Im USA-GP wurde wegen wiederholten Verlassens der Rennstrecke nur ein Fahrer bestraft: Alex Albon im Williams. Zu wenig, findet Haas.

In einem ersten Schritt werden die die FIA-Kommissare, die in den USA an der Arbeit waren, nun befinden müssen, ob der Einwand von Haas zulässig ist. Die Regelhüter Dennis Dean (USA), Derek Warwick (Grossbritannien), Andrew Mallalieu (Barbados) und Felix Holter (Deutschland) werden sich am 8. November per Videoschaltung um den Fall kümmern und haben die Rennställe von Red Bull Racing, Aston Martin und Williams dazu aufgefordert, an der Konferenz teilzunehmen.

Sollten die Kommissare finden, dass Haas bei dieser Konferenz (wie es im Reglement steht) «relevante neue Beweismittel vorlegen kann», dann wird der Fall nochmals detailliert beleuchtet – mit möglicher Korrektur des Ergebnisses von Texas.

Günther Steiner ist davon überzeugt: Albon war noch weitere Male neben der Bahn, ungestraft, und das Gleiche gelte für Lance Stroll (Aston Martin), Logan Sargeant (Williams) und Sergio Pérez (Red Bull Racing). Der Mexikaner wurde in Texas Vierter, Stroll Siebter, Albon Neunter, Haas-Fahrer Hülkenberg wurde Elfter hinter Sargeant.

Zur Erinnerung: In einer bestimmten Kurve darf ein Fahrer zwei Mal mit allen vier Rädern jenseits der pistenbegrenzenden weissen Linie sein, beim dritten Mal erhält er eine letzte Warnung (diagonal geteilte schwarz/weisse Flagge), dann setzte es eine Fünfsekundenstrafe. Die wird beim folgenden Reifenwechsel in der Box abgesessen oder – falls der Pilot schon alle Stopps hinter sich hatte – auf die Rennzeit addiert.

Im Rahmen des Brasilien-GP hat Steiner zum Fall gesagt: «Wir glauben, dass den Rennkommissaren nicht alle Informationen vorlagen. Wir wollen zeigen, dass es mehr Regelverstösse gab als geahndet. Es kann nicht sein, dass gewisse Regeln aufgestellt werden, dann aber nicht gegen alle Fahrer vorgegangen wird. Wir haben eindeutige Beweise.»

«Ich bin kein Fan dieser Regel mit den Pistengrenzen. Aber wenn es Vorschriften gibt, dann müssen sich alle daran halten. Wir können nicht Regeln einmal anwenden und dann wieder nicht.»

Am Abend nach dem USA-GP hatte die FIA zugeben müssen, dass bei gewissen Verdachtsfällen die Videoperspektive nicht eindeutig gewesen sei. Diese Lücken glaubt Steiner füllen zu können.


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