Formel 1 in Aufruhr: Untersuchung gegen Wolffs
Toto und Susie Wolff
Eigentlich befindet sich die Formel 1 in der Winterpause. Dann ist es an der Zeit, die vergangene Saison Revue passieren zu lassen. Erfolge zu feiern oder verpasste Gelegenheiten aufzuarbeiten. In erster Linie atmet die Motorsport-Königsklasse aber durch. Es werden ein paar Weichen gestellt, wie die Bekanntgabe der sechs Sprintrennen für 2024.
Doch in diesem Jahr stehen offenbar ganz andere Probleme auf der Agenda.
«Die FIA ist sich der Medienspekulationen bewusst, die sich auf den Vorwurf beziehen, dass vertrauliche Informationen von einem FOM-Mitarbeiter an einen F1-Teamchef weitergegeben wurden. Die Compliance-Abteilung der FIA prüft die Angelegenheit», teilte die FIA in einem Statement mit.
Dabei geht es um Mercedes-Teamchef Toto Wolff und dessen Frau Susie. Sie ist seit März 2023 Direktorin der F1 Academy. Das ist eine Frauenrennserie, die vom Inhaber der kommerziellen Rechte der Formel 1 betrieben wird.
Angeblich gibt es Befürchtungen, dass beide Infos besitzen, die nicht über die Standardkanäle zu bekommen sind. Ein solcher Wissensvorsprung könnte als potenzieller Interessenkonflikt gesehen werden. Ein Bericht des Magazins «Business F1» hatte in dem Zusammenhang bereits für Aufregung gesorgt.
«Business F1» hatte von einem Teamchef-Treffen berichtet, in dessen Rahmen eine Bemerkung Wolffs angeblich auf Informationen beruhte, die er nur von der FOM haben konnte. Die Sorge ist, dass Toto Wolff zum einen vertrauliche Informationen erhält, auf der anderen Seite Susie wiederum Infos von den Gesprächen der Teamchefs, die für die Formel 1 wichtig sein könnten.
Am späten Abend gab es weitere Statements. Zum einen von Mercedes. «Wir nehmen die allgemeine Erklärung der FIA von heute Abend zur Kenntnis, die auf unbegründete Anschuldigungen eines einzelnen Mediums reagiert, sowie das inoffizielle ‚off the Record‘-Briefing, das mit dem Teamchef von Mercedes-AMG F1 in Verbindung gebracht wurde», hieß es in dem Statement.
«Das Team hat keine Mitteilung von der FIA-Compliance-Abteilung zu diesem Thema erhalten, und es war sehr überraschend, durch eine Medienerklärung von der Untersuchung zu erfahren. Wir weisen die Anschuldigung in der Erklärung und die damit verbundene Medienberichterstattung, die die Integrität und Compliance unseres Teamchefs zu Unrecht angreift, entschieden zurück. Selbstverständlich erwarten wir von der FIA Compliance-Abteilung eine vollständige, prompte und transparente Korrespondenz zu dieser Untersuchung und ihrem Inhalt», heißt es weiter.
Auch die Formel 1 reagierte und wies die Anschuldigungen ebenfalls zurück. «Wir nehmen die öffentliche Erklärung der FIA von heute Abend zur Kenntnis, die uns nicht im Voraus mitgeteilt wurde», heißt es von der Formel 1.
«Wir haben volles Vertrauen, dass die Anschuldigungen falsch sind, und wir haben robuste Prozesse und Verfahren, die die Trennung von Informationen und Verantwortlichkeiten im Falle eines potenziellen Interessenkonflikts gewährleisten. Wir sind zuversichtlich, dass kein Mitglied unseres Teams unautorisierte Informationen an einen Teamchef weitergegeben hat, und möchten alle davor warnen, unvorsichtige und schwerwiegende Anschuldigungen ohne Substanz zu erheben», teilte die Formel 1 mit.
Susie Wolff schrieb bei Instagram, sie fühle sich «zutiefst beleidigt, sei aber leider nicht überrascht» von den Anschuldigungen, die sie «aufs Schärfste» zurückweise. Sie bezeichnete es als «entmutigend, dass meine Integrität auf diese Weise infrage gestellt wird, vor allem, wenn dies auf einschüchterndem und frauenfeindlichem Verhalten zu beruhen scheint und sich auf meinen Familienstand und nicht auf meine Fähigkeiten konzentriert».
WM-Stand (nach 22 von 22 Grand Prix, inkl. 6 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 575 Punkte
02. Pérez 285
03. Hamilton 234
04. Alonso 206
05. Leclerc 206
06. Norris 205
07. Sainz 200
08. Russell 175
09. Piastri 97
10. Stroll 74
11. Gasly 62
12. Ocon 58
13. Albon 27
14. Tsunoda 17
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 860 Punkte
02. Mercedes 409
03. Ferrari 406
04. McLaren 302
05. Aston Martin 280
06. Alpine 120
07. Williams 28
08. AlphaTauri 25
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12