Peter Bayer (AlphaTauri): Urteil über Yuki Tsunoda
Der langjährige Toro Rosso- und AlphaTauri-Teamchef Franz Tost hat immer gesagt: «Ein Fahrer braucht in der Formel 1 drei Jahre, um alle Finessen seines Handwerks zu lernen.» Diese drei Jahre sind bei Yuki Tsunoda jetzt um.
Der Red Bull-Fahrer wurde in seinem ersten Formel-1-Jahr 2021 WM-14. (sieben Punktefahrten, Rang 4 in Abu Dhabi als Highlight, 32 Punkte), 2022 gab es WM-Schlussrang 17 (vier Mal in den Top-Ten, Siebter in Imola, 12 Punkte), 2023 wurde der inzwischen 23-jährige Japaner erneut WM-14. (sechs Punktefahrten, Achter in Texas und Abu Dhabi, 17 Punkte).
In der Live-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» war unter Anderen AlphaTauri-Geschäftsleiter Peter Bayer zu Gast. Yuki Tsunoda konnte nicht wie geplant in Salzburg einfliegen, der Japaner wurde vom starken Nebel über London eingebremst.
Peter Bayer erkennt bei Tsunoda eine deutliche Steigerung: «Für uns steht im Mittelpunkt, dass Yuki abliefern muss. Wenn es im Formel-1-Mittelfeld um ein paar Tausendstel geht, wird es hart, wenn der Fahrer die Nerven wegschmeisst. Aber mental hat sich Tsunoda wesentlich verbessert. Auch sein Renn-Ingenieur Mattia Spini sagt das.»
In Abu Dhabi lag Tsunoda erstmals in seiner GP-Karriere in Führung, aufgrund seiner Rennstrategie blieb er mit dem ersten Reifensatz sehr lange auf der Bahn. Es waren die ersten Führungsrunden eines japanischen Formel-1-Fahrers seit Takma Sato auf dem Nürburgring 2004.
Peter Bayer: «Für den Fahrer und das Team waren diese Führungsrunden unglaubliche Momente. Da gingen die Emotionen hoch. Wenn ein Jahr so anstrengend ist wie 2023, dann ist es wichtig, dass solche Momente dabei sind.»
Es waren die ersten Führungsrunden für das Team seit Monza 2020, als Pierre Gasly für AlphaTauri sensationell den Grossen Preis von Italien gewann.
Das lange Formel 1-Jahr hat bei allen Beteiligten Spuren hinterlassen. Der 52-jährige Vorarlberger Bayer sagt dazu: «Vor allem das Ende des Jahres war sehr anstrengend. Von Las Vegas nach Abu Dhabi mussten die Fachkräfte einen Zeitunterschied von zwölf Stunden verdauen und einen Temperaturwechsel von 30 Grad. Das war hart.»