Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die Teamchefs fliegen reihenweise: «Der beste Weg?»

Von Andreas Reiners
Günther Steiner

Günther Steiner

In der Formel 1 wurden in den letzten Jahren jede Menge Teamchefs entlassen. Ist das der richtige Weg? Günther Steiner hat da so seine Zweifel.

Die Formel 1 hat das Stühlerücken für sich entdeckt. In den vergangenen 24 Monaten haben acht Rennställe einen neuen Teamchef erhalten. Das letzte «Opfer» war Günther Steiner, der bei Haas seinen Stuhl als Teamchef räumen musste.

Nach zehn Jahren fand Teambesitzer Gene Hass, dass der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen sei. Steiners Nachfolger ist Ayao Komatsu, durch den sich Haas einen anderen Ansatz, aber auch Erfolg verspricht.

Zwar mag die Anzahl der Entlassungen in der Formel 1 auf Fußball-Niveau sein, der kurzfristige Effekt ist aber nicht so hoch, glaubt Steiner.

«Ich denke, wenn man keine Leistung bringt oder keine Ergebnisse erzielt, ist es der einfachste Weg, jemanden zu entlassen», sagte Steiner motorsport.com. «Ist es der beste Weg? Ich weiß es nicht, und ich will mich nicht selbst bemitleiden - ich hatte eine gute Zeit damit. Aber es ist das, was im Moment der Trend zu sein scheint.»
Tatsächlich hat sich in der Formel 1 von Ende 2022 bis Anfang 2024 viel verändert – acht der zehn GP-Rennställe haben nicht mehr den gleichen Teamchef!

Die «Dauerbrenner» sind Mercedes-Teamchef Toto Wolff und RBR-Teamchef Christian Horner.

Horner ist seit dem Einstieg von Red Bull Racing 2005 Chef des Teams aus Milton Keynes. Wolff übernahm vor fast genau elf Jahren das Ruder bei den Silberpfeilen. Der drittdienstälteste Teamchef ist nun Mike Krack – der im Februar 2022 bei Aston Martin angefangen hat.

«Meiner Meinung nach ist es für die Formel 1 im Jahr 2024, wenn man von Bahrain ausgeht, ziemlich spät für einen Managementwechsel», betont Steiner. «Man kann das nicht mehr ändern - was dort passiert, ist passiert. Der Schaden ist praktisch schon angerichtet.»

Man müsse sich anschauen, was die Pläne für 2026/2027 seien, so der Südtiroler. «Und das wollen die Leute nicht hören. Denn alles dreht sich um das nächste Ergebnis. Wie gesagt, es ist nicht wie im Fußball, wo man ein paar Spieler austauscht und einen großen Unterschied machen kann. In der Formel 1 kann man das nicht tun. Ich glaube, in der Formel 1 ist das Verständnis dafür einfach nicht vorhanden. Früher oder später wird es sich einstellen. Denn wenn sich die Leute nicht ändern und sich die Vision der Teams nicht ändert, wird sich auch sonst nichts ändern», so Steiner.


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