«Kein Mehrwert»!: Formel 1 lehnt Andretti-Einstieg ab
Michael Andretti
Die Formel 1 hat den Antrag des US-Teams Andretti für einen Einstieg in die Serie vorerst abgelehnt. Das gab die Motorsport-Königsklasse am Mittwoch bekannt.
«Unser Bewertungsprozess hat ergeben, dass die Existenz eines elften Teams keinen Mehrwert für die Meisterschaft darstellen würde», hieß es in der Begründung.
Das Projekt des früheren US-Rennfahrers Michael Andretti hatte noch im Oktober die Zustimmung des Automobil-Weltverbandes FIA für einen Einstieg erhalten.
Doch schon damals zeichneten sich Probleme ab, die Teams standen Andretti kritisch gegenüber, sie befürchteten, dass sie möglicherweise finanzielle Einbußen hinnehmen müssten.
Das Formel-1-Management (FOM) hat auch noch weitere Bedenken formuliert. «Die wichtigste Art und Weise, wie ein neuer Teilnehmer einen Wert haben kann, ist seine Wettbewerbsfähigkeit. Wir glauben nicht, dass der Antragsteller wettbewerbsfähig wäre», hieß es im Schreiben.
Der Name Andretti habe bei Formel-1-Fans «einen gewissen Bekanntheitsgrad», allerdings würde die Serie der Marke im Falle eines Einstiegs «einen Mehrwert bringen und nicht umgekehrt».
Eher würde es «dem Ansehen der Meisterschaft schaden», wenn ein neues Team eine vorgeschriebene Power-Unit «potenziell über mehrere Saisons» hinweg beziehen müsste. Andretti wollte 2025 oder 2026 einsteigen. IM vergangenen Jahr hatte Andretti die Partnerschaft mit GM verkündet, die aber erst 2028 einsteigen.
Ganz verschlossen ist die Tür für Andretti aber nicht. Man würde allerdings «einen Antrag auf Aufnahme in die Meisterschaft 2028 mit einem Antriebsaggregat von General Motors anders betrachten». Denn GM wird ab 2028 Motorenlieferant in der Formel 1.
«Wir würden einen Antrag auf Teilnahme eines Teams an der Meisterschaft 2028 mit einem GM-Aggregat anders beurteilen, entweder als GM-Werksteam oder als GM-Kundenteam, das alle zulässigen Komponenten selbst entwickelt», heißt es.