Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Sainz Sr über Jr: «Wichtig, schnell zurück zu sein»

Von Silja Rulle
Carlos Sainz Sr. ist selbst Rallye-Pilot. Er begleitet seinen Sohn häufig an die Rennstrecken der Formel 1

Carlos Sainz Sr. ist selbst Rallye-Pilot. Er begleitet seinen Sohn häufig an die Rennstrecken der Formel 1

Nur zwei Wochen nach einer Operation am Blinddarm hat Carlos Sainz Jr. im Ferrari den Grand Prix von Australien in Melbourne gewonnen. Sein Vater Carlos Sainz Sr. verrät, wie Diagnose und Operation abliefen.

Der Sieg von Carlos Sainz Jr. (29) in Australien kam in Zeiten der Dominanz von Red Bull Racing eher überraschend. Und auch aus medizinischer Perspektive war der Ferrari-Sieg ein kleines Wunder: Nur zwei Wochen zuvor war Sainz am Blinddarm operiert worden. Das Jeddah-Rennen verpasste er. Ob er in Australien wirklich wieder das komplette Rennwochenende fahren könnte, zeigte sich erst in Australien. Das Ergebnis: Und wie!

Sein Vater Carlos Sainz Sr. erzählt am Melbourne-Wochenende im Gespräch mit ServusTV von der Diagnose Blinddarmentzündung zwei Wochen zuvor in Saudi-Arabien: «Als ich vor dem Rennen in Jeddah gelandet bin, bekam ich eine Nachricht von Carlos, dass es ihm nicht gutgehe. Das war schon der dritte Tag, also war klar, dass etwas nicht in Ordnung war. Es war etwa fünf Uhr morgens. Ich bin zu seinem Hotel gefahren. Wir haben miteinander gesprochen und haben entschieden, ins Krankenhaus zu fahren.»

Dort wurde die Blinddarmentzündung diagnostiziert und Sainz Jr. direkt operiert. Die große Überraschung: Sainz war später am Tag sogar wieder an der Strecke – frisch operiert und während Ferrari-Ersatzpilot Oliver Bearman seinen Boliden über den Jeddah Corniche Circuit steuerte.

Sainz Sr.: «Die Ärzte haben ihm gesagt, dass er gehen kann. Dann hat er sich gesagt, dann kann ich auch an die Strecke gehen und das Team und Bearman unterstützen. Es war für ihn wichtig, schnell wieder zurück zu sein.»

Verrückt: Nicht die erste OP eines Sainz vor einem Rennen.

Rallye-Pilot Carlos Sainz Sr: «Ich hatte etwas Ähnliches vor einigen Jahren, ich meine das war 1985. Ich hatte meinen ersten Vertrag als Werksfahrer bei Renault unterschrieben. Meine erste Rallye mit ihnen war die wichtigste des Jahres. Zwei Tage vor der Rallye musste ich operiert werden. Damals hat das länger gedauert, ich habe fast einen Monat Erholungszeit gebraucht.»

Damals wurde noch nicht laparoskopisch, also mit einem nur winzigen Schnitt, operiert. Sainz Jr. zeigte nach dem Eingriff seine Narbe: Nur eine winzige Stelle ist zu sehen, kein kompletter Bauchschnitt. Nach zwei Wochen harten Trainings dann der Grand-Prix-Sieg in Melbourne – ein kleines Wunder!

Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1

Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt

*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell

Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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