Mike Krack (Aston Martin): «Alonso-Strafe ist bitter»
Das war einer der Aufreger des dritten Formel-1-WM-Laufs, im Albert-Park von Melbourne (Australien): Aston Martin-Fahrer Fernando Alonso, als Sechster ins Ziel gekommen, wurde Stunden nach dem Rennen auf Platz 8 strafversetzt.
Die FIA-Regelhüter Tim Mayer (USA), Matteo Perini (Italien), Johnny Herbert (Großbritannien) und Matthew Selley (Australien) gingen nicht so weit, Alonso eine Absicht zu unterstellen, sehen es jedoch als erwiesen an, dass Alonso kurz vor Schluss merkwürdig langsamer wurde und damit «eine potenziell gefährliche Situation erzeugt hat», wie es in der Urteilsbegründung heißt.
Der dahinter fahrende Mercedes-Pilot George Russell wurde jedenfalls vom Manöver Alonsos überrascht, kam von der Bahn ab und hatte einen üblen Unfall. Ergebnis: Durchfahrtstrafe für Alonso, umgewandelt in eine Zeitstrafe von 20 Sekunden, und das bedeutet nun Rang 8 für den 42-jährigen Spanier.
Aston Martin-Teamchef Mike Krack nimmt dazu so Stellung: «Zunächst einmal sind wir alle erleichtert, dass George Russell bei diesem Unfall unversehrt geblieben ist.»
«Wir stehen voll hinter Fernando Alonso. Er ist der erfahrenste Pilot in der Formel 1, mit den meisten WM-Einsätzen von allen. Er hat in mehr als zwanzig Jahren immense Erfahrung gesammelt und ist mehrfacher Weltmeister, in verschiedenen Kategorien.»
«Die Alonso-Strafe ist bitter, wenn wir uns vor Augen führen, dass es zu keinem Fahrzeugkontakt gekommen ist. Aber wir akzeptieren diese Entscheidung. Wir haben unseren Standpunkt bei den Rennkommissaren so deutlich als möglich gemacht, aber ohne weitere Argumente werden wir vom Recht auf Überprüfung keinen Gebrauch machen.»
Zur Erinnerung: Im Sportgesetz ist unter Artikel 14.1.1 verankert, dass «bei neuer Sachlage die betreffenden Rennkommissare nochmals zusammenkommen müssen, um relevante Aussagen anzuhören». Dies kann bis 14 Tage nach dem Vorfall passieren. Ein Rennstall hat auf diese Weise die Möglichkeit, ein Urteil zu kippen – sofern er die Kommissare mit den neuen Argumenten überzeugen kann.
Der Luxemburger Mike Krack weiter: «Fernando ist ein phänomenaler Racer, und er hat jedes Werkzeug aus seiner Erfahrungskiste genutzt, um seinen Gegner hinter sich zu halten. So wie er das auch in Brasilien 2023 gegen Sergio Pérez getan hat. Das ist Rennkunst auf höchstem Niveau. Alonso würde dabei nie die Gesundheit eines Gegners aufs Spiel setzen.»
Australien-GP, Albert Park Circuit
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt
*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)
WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0