Formel 1: Besonderes Lob für Verstappen

FP1 China: Strecke brennt, Bestzeit von Lance Stroll

Von Vanessa Georgoulas
Lance Stroll sicherte sich im Training in Schanghai die Bestzeit

Lance Stroll sicherte sich im Training in Schanghai die Bestzeit

Die Formel-1-Piloten mussten in der einzigen freien Trainingsstunde in Schanghai eine kurze Zwangspause einlegen, weil es neben der Piste brannte. Die Bestzeit stellte Aston-Martin-Pilot Lance Stroll auf.

Die einzige freie Trainingsstunde auf dem «Shanghai International Circuit» wurde durch eine rote Flagge verkürzt, die aus ungewöhnlichem Grund gezeigt wurde: In Kurve 7 war das Gras neben der chinesischen Piste in Brand geraten, deshalb mussten die GP-Stars eine fünfminütige Pause einlegen. «Das ist natürlich schmerzlich, aber es ist für alle gleich», erklärte Aston-Martin-Teamchef Mike Krack.

Immerhin: Das Problem wurde schnell gelöst und mit Carlos Sainz, Charles Leclerc, Oscar Piastri, Alex Albon, Logan Sargeant und dem Racing Bulls-Duo Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda wagten sich gleich wieder sieben Fahrer auf die Bahn.

Auch Kevin Magnussen und George Russell rückten bald darauf aus, und die Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Sergio Pérez taten es ihnen gleich. Ersterer hatte schon vor der Unterbrechung die Zeitenliste angeführt und die Bestmarke immer wieder verbessert. Kurz vor der roten Flagge hatte er mit 1:38,498 min die 1:39er-Marke durchbrochen.

Sein Teamkollege und Nico Hülkenberg, der die dritte Position belegte, schafften auch eine 1:38er-Zeit. Charles Leclerc auf Position 4 war nach 25 Minuten der Erste, der sich zu diesem Zeitpunkt mit einer 1:39er-Zeit begnügen musste. Allerdings nicht für lange, denn der aktuelle WM-Dritte rückte auf weichen Reifen aus. Mit 1:38,130 min setzte er sich an die Spitze und auch sein Teamkollege, der genauso auf den weichsten Walzen auf der Bahn war, liess die beiden Red Bull Racing-Piloten, die auf Medium-Reifen Gas gaben, hinter sich.

Zur Halbzeit lautete die Reihenfolge deshalb: Leclerc vor Sainz, Verstappen, Pérez, Hülkenberg, Lando Norris, Pierre Gasly, LanceStroll, Fernando Alonso, und Lokalmatador Guanyu Zhou. Esteban Ocon, Russell, Magnussen, Valtteri Bottas, Ricciardo, Albon, Piastri, Lewis Hamilton, Tsunoda und Sargeant folgten auf den weiteren Positionen.

Für Aufregung sorgte eine Szene mit Hamilton, der Hülkenberg von der Strecke drängte und sich vor dem Boxengassen-Eingang verbremste, sodass ihm nichts anderes übrig blieb, als einmal durch die Boxengasse zu fahren. Dabei fädelte er sich nicht regelkonform in die Einfahrt ein, wofür ihm die schwarz-weisse Flagge gezeigt wurde. An der Boxengassen-Einfahrt tat sich nicht nur der siebenfache Weltmeister schwer. Später verbremsten sich dort sowohl Alonso als auch Piastri.

An der Spitze verbesserte Leclerc die Bestmarke 25 Minuten vor dem Ende der Session auf 1:38,090 min, und die zahlreich erschienenen Zuschauer auf der Haupttribüne bekamen auch einige Verbremser und Ausritte zu sehen. Sainz geriet etwa in Kurve 10 neben die Bahn und wirbelte damit einige Kieselsteine auf, denn an jener Stelle hatten die Streckenverantwortlichen ein Kiesbett errichtet. Auch in den Kurven 12 und 16 müssen die Fahrer nun Acht geben, um nicht im Kies zu landen.

Wie erwartet verbesserten sich die Streckenverhältnisse stark und entsprechend schnell purzelten die Zeiten. In den letzten 10 Minuten nutzten viele Piloten zudem die Gelegenheit, um sich auf weichen Reifen auf das Qualifying zum Sprint vorzubereiten, das als nächstes anstand.

Albon übernahm mit 1:37,229 min die Spitzenposition, die er allerdings gleich abgeben musste, sobald die Red Bull Racing-Teamkollegen auf der weichsten Reifenmischung Gas gaben. Verstappen drückte die Bestmarke auf 1:36,660 min und verdrängte damit seinen Teamkollegen von der Spitze.

Am Ende belegte der Champion allerdings nur den dritten Platz, denn erst setzte sich Piastri auf die erste Position, bevor zum Schluss Stroll die schnellste Runde drehte. Am anderen Ende der Zeitenliste fanden sich die Russell, Hamilton, Alonso und Gasly wieder, wobei die beiden Mercedes-Stars und Alonso nur auf den harten Reifen unterwegs gewesen waren. Gasly kämpfte mit einem ERS-Problem, das ihn davon abhielt, eine bessere Leistung zu zeigen.

1. Training, China

01. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,302 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:36,629
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36,660
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:36,690
05. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:37,101
06. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:37,118
07. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:37,213
08. Alex Albon (T), Williams, 1:37,229
09. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:37,238
10. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:37,530
11. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:37,626
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:38,006
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:38,090
14. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:38,284
15. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:38,286
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:38,630
17. George Russell (GB), Mercedes, 1:38,806
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:38,839
19. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:38,936
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:39,276

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