Ayrton Senna Forever: Grandiose Ausstellung in Turin
Den Älteren unter uns kommt es merkwürdig vor: Wir schließen die Augen und denken an Ayrton Senna, und es kommt uns überhaupt nicht dreißig Jahre vor, dass wir den größten Formel-1-Rennfahrerseiner Epoche, vielleicht den größten von allen, verloren haben – Ayrton Senna.
Die Erinnerung an den 1994 in Imola tödlich verunglückten Senna ist für viele Menschen stark und lebendig, und eine neue Ausstellung in Turin unterstreicht das: Bis zum 13. Oktober 2024 werden die Besucher des Turnier Nationalmuseums für das Automobil «Ayrton Senna Forever» sehen können.
Kurator der Ausstellung ist Carlo Cavicchi, der frühere Direktor des legendären italienischen Wochenblatts Autosprint. Bei der Eröffnung sagt Cavicchi: «Wir haben sehr intensive Wochen hinter uns, und die zahlreichen Memorabilien, die wir den Besuchern zeigen dürfen, haben kraftvolle Erinnerungen zurückgebracht. Senna erwartete von sich selber immer das Beste, und wir haben versucht, die Ausstellung in diesem Geiste zu gestalten.»
Cavicchi weiter: «Ayrton Senna hat sein Privatleben immer geschützt. Auch in diesem Sinne sind wir vorgegangen. Wir zeigen nichts, was er nicht auch mit den Fans hätte teilen wollen.»
Also kein Tratsch, keine Sensations-Hascherei, keine Spekulationen über seine Beziehungen oder über die Hintergründe seiner letzten Fahrt. Dafür viel Warmherziges, denn Senna war auch in der Lage, sich am Rennplatz zu öffnen, wenn Journalisten und Fotografen sein Vertrauen gewonnen hatten. Diese Wärme ist in vielen Bildern herausragender Fotografen zu spüren, von Angelo Orsi und Keith Sutton, von Ercole Colombo und Bernard Asset, von Steven Tee und Rainer Schlegelmilch.
Gezeigt werden in Turin 255 Stücke. Den Kern bilden dreizehn Rennfahrzeuge aus der Karriere des dreifachen Formel-1-Champions Senna – darunter Kult-Rennwagen wie der John Player Special-Lotus 97T2 oder der McLaren MP4/4-Honda, sein 1984er Toleman oder der Camel-gelbe Lotus.
Nie wurde eine komplettere Sammlung von Overalls und Helmen des 41-fachen GP-Siegers präsentiert. Besonders berührend ein Lenkrad aus dem 1994er Williams FW16-Renault, das Senna in seiner letzten Saison verwendete.
Lorenzo Cerofolini, CEO von Hersteller Nardi-Personal, sagt dazu: «Senna ragte in vielen Belangen hervor, auch in Sachen Detailarbeit am Arbeitsplatz. Es gab selten einen feinfühligeren Piloten, da mussten alle Einzelheiten stimmen. Senna mochte ein verhältnismäßig großes Lenkrad, mit 29,8 Zentimetern Durchmesser. Er meinte einfach, mit einem größeren Lenkrad könne er präziser fahren. Die anatomisch geformten Lenkräder der anderen Williams-Fahrer passten ihm nicht.»
In Turin sind weitere ungewöhnliche Stücke zu sehen: Die mit Klebeband versehenen Handschuhe, den die Oberseite von Sennas Händen scheuerten an der Wand des engen Williams-Cockpits; oder ein V12-Motor von Lamborghini, den Senna im McLaren-Rennwagen ausprobierte; oder eine Ducati 916 Senna; dazu zahlreiche Siegerpokale, Kappen, Uhren, Medaillen, Jacken und natürlich eine eindrucksvolle Reihe seiner Helme in diesem unvergessenen Gelb.
An der Wand: Einige Aussagen von Ayrton Senna, die bis heute nichts von ihrer Aussagekraft verloren haben. Zwei davon hinterlassen bei den Fans spätestens jetzt einen Kloss im Hals.
«Ich bin nicht unsterblich. Ich habe wie jeder Mensch Angst davor, verletzt zu werden, vor allem in einem Formel-1-Auto.»
«Ich fürchte den Tod nicht. Was ich fürchte, das ist, nicht mein Bestes versucht zu haben.»
Alles über die Ausstellung finden Sie auf den folgenden beiden Links:
Museo Nazionale dell’Automobile
www.senna.com