Jenson Button über Sainz: «Er macht das Richtige»
Carlos Sainz muss auf eine Chance bei Red Bull Racing oder Mercedes hoffen, findet Jenson Button
Noch bevor die diesjährige Saison gestartet war, erfuhr Carlos Sainz, dass sein Ferrari-Vertrag nicht über 2024 hinaus verlängert wird. Denn im Februar überraschten Lewis Hamilton und der Rennstall aus Maranello die Formel-1-Welt mit der Ankündigung, dass der siebenfache Weltmeister das Mercedes-Team nach dieser Saison in Richtung Maranello verlassen wird. Und weil Charles Leclerc sein Abkommen mit den Roten bereits verlängert hatte, war klar: Der Spanier wird sein Cockpit räumen müssen.
Sainz reagierte sportlich auf die Nachricht und kündigte an, alles daran zu setzen, um sein letztes Jahr bei den Italienern mit Erfolg zu krönen. Der 29-Jährige aus Madrid hielt Wort, bereits beim Saisonauftakt in Bahrain stand er als Dritter auf dem Podest, das Kunststück wiederholte er in Japan.
Beim zweiten Kräftemessen in Saudi-Arabien musste er sein Cockpit Ferrari-Ersatz Oliver Bearman überlassen, weil er wegen einer akuten Blinddarmentzündung operiert werden musste. Schon beim nächsten Kräftemessen in Melbourne sass Sainz aber wieder am Steuer – und sicherte sich den Sieg im Albert Park.
In den jüngsten beiden Rennen in China und Miami belegte er jeweils den fünften Platz – zuletzt sorgte eine Strafe dafür, dass er nicht als Vierter gewertet wurde. Der Grund: Sainz hatte sich etwas zu enthusiastisch mit Oscar Piastri angelegt.
So leidenschaftlich seine Auftritte auf der Strecke ausfallen, so bedacht geht der dreifache GP-Sieger bei der Suche nach seinem nächsten Brötchengeber vor. Sainz erklärte früh, dass er sich Zeit lassen wolle, um die beste Möglichkeit zu nutzen, die sich ihm bietet. Der aktuelle WM-Fünfte hat gute Karten auf das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg im Sauber-Team, das ab 2026 als Audi-Werksteam antreten wird.
Ausserdem könnte sich eine Chance bei Mercedes oder gar Red Bull Racing ergeben. Deshalb lässt sich Sainz auch Zeit. Befürchtungen, dass er am Ende ohne Vertrag dastehen wird, hat er keine. Zu Recht, findet Jenson Button. Der frühere GP-Pilot und 2009er-Weltmeister erklärte bei den Kollegen von «Sky Sports F1» noch vor dem Sieg von Lando Norris in Miami: «Er ist nun schon eine Weile in der Formel 1 dabei und er ist der Einzige, der in den letzten 23 Rennen abgesehen von Max Verstappen GP-Siege einfahren konnte.»
«Er muss es riskieren, denn ich denke, auf einen möglichen Platz bei Red Bull Racing oder Mercedes zu warten, ist die Richtung, in die er nun gehen muss», ergänzte der 44-Jährige. «Er will sicher nicht noch weitere drei, vier Jahre warten, bis er bei Audi ein konkurrenzfähiges Auto hat. Deshalb denke ich, er macht das Richtige.»
Miami-GP, Miami International Autodrome
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091
Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri
WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0