Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Imola: Piastri (McLaren) vorne, Unfälle Alonso, Pérez

Von Mathias Brunner
Bestzeit für Oscar Piastri im McLaren

Bestzeit für Oscar Piastri im McLaren

​Drittes Training zum WM-Lauf der Emilia-Romagna, letzte Chance zum Üben für die Quali zum Traditions-GP: Oscar Piastri erzielt für McLaren Bestzeit, Fernando Alonso und Sergio Pérez zerknüllen ihre Autos.

Die Hügel von Imola rund ums Autodromo Enzo e Dino Ferrari gut besetzt, die Tifosi glauben fest daran, dass ein Ferrari-Fahrer an diesem 18. Mai auf der italienischen Traditionsstrecke die Pole-Position erringen wird. Das dritte Training dämpft ihren Optimismus: Denn schnellster Mann ist Oscar Piastri im McLaren.

Die dritte Trainingsstunde in Imola begann bei 24 Grad, die Piste 43 Grad warm. Die Tifosi hofften nach zwei Bestzeiten von Ferrari-Ass Charles Leclerc auf eine Fortsetzung, bei Red Bull Racing stellte sich die Frage, ob die erheblichen Schwierigkeiten mit der Abstimmung bereinigt werden können.

Ferrari hofft, mit dem Evo-Paket von Imola die Lücke zu RBR schliessen zu können – neue Front- und Heckflügel, Seitenkasten-Lufteinlass à la Red Bull Racing, Motorabdeckung noch kompakter, verbesserter Boden.

Der nicht so geheime Favorit: Miami-Sieger Lando Norris. Er hatte am Freitag seine beste Runde nach einem Fahrfehler abgebrochen, da war er in den ersten zwei Pistensektoren schneller unterwegs als Leclerc im Ferrari, im Dauerlauf erzielte der McLaren-Fahrer aber sehr eindrucksvolle Serien.

Früher Jubel auf den Rängen: Bestzeit von Carlos Sainz im Ferrari, vier Zehntel schneller als der Mexikaner Pérez und Weltmeister Max Verstappen. Das liess Charles Leclerc nicht auf sich sitzen: neue Bestzeit.

Max Verstappen versemmelte den zweiten Pistensektor, zwei Zehntel hinter Leclerc Zweitschnellster – aber der Niederländer nicht auf weichen Reifen wie Leclerc, sondern auf den mittelharten Walzen. Unterschied zwischen mittelhart und weich gemäss Pirelli: rund fünf Zehntelsekunden.

Stand nach einer Viertelstunde: Leclerc, Verstappen, Pérez, Sainz. Aber zehn Fahrer noch nicht auf der Bahn. Sie warteten bessere Pistenverhältnisse ab.

Auffällig in der RBR-Box: ruhige Arbeit, kein Anzeichen für gröbere Veränderungen der Abstimmung, ein Zeichen dafür, dass die Umstellung von Freitag auf Samstag der richtige Weg ist.

Ferrari legte nach 20 Minuten nach: Sainz nun zwei Hundertstelsekunden vor Leclerc und drei Zehntel vor Verstappen, aber nochmals – Max nicht auf weichen Reifen wie die roten Renner.

Die erste schnelle Runde von Lewis Hamilton: zwei Sekunden langsamer als Sainz. Der Brite am Funk fassungslos: «Woher kommen diese zwei Sekunden?» Antwort seines Renningenieur Pete Bonnington: «Acht Zehntel verlierst du auf den Geraden.»

Rote Flagge dann nach 25 Minuten: Fernando Alonso hatte es in der zweiten Rivazza ein wenig übertrieben und verlor den Wagen aus der Kontrolle, ein seltener Fehler des 32-fachen GP-Siegers – Dreher, seitlicher Einschlag, Aufhängungen kaputt, da wird die Aston Martin-Mannschaft viel Arbeit haben, um den Wagen für die Quali wieder hinzubekommen. Möglich auch, dass hier das Getriebe einen Schlag erhalten hat, das würde noch das Wechseln der Kraftübertragung nach sich ziehen.

Die wichtigste Meldung aber: Der zweifache Formel-1-Champion ist okay.

Wie immer im freien Training lief die Uhr weiter, die 19 Gegner von Alonso verloren acht Minuten.

McLaren-Fahrer Oscar Piastri war auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit, erlaubte sich aber einen Fehler kurz vor Schluss der Runde, am Ausgang der zweiten Rivazza. Der junge Australier behielt immerhin den Wagen auf Kurs, im Gegensatz zu Alonso.

Hamilton und Russell monierten das Fahrverhalten ihrer Autos, der Mercedes von George setzte zu stark auf, Mercedes weiterhin am Experimentieren und zu diesem Zeitpunkt nur auf den Rängen 9 und 10.

Fünf Minuten vor Schluss ging alles drunter und drüber: Zuerst Bestzeit von McLaren-Fahrer Piastri, eine halbe Sekunde vor Sainz, dann Unfall von Sergio Pérez in der Variante Alta – rote Flagge.

Das Training konnte für zwei Minuten wieder aufgenommen werden, Lando Norris rückte auf Rang 2 vor.

Das wird ein tolles Abschlusstraining.


3. Training, Imola

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,529 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,829
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:16,067
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,087
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,095
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:16,366
07. Alex Albon (T), Williams, 1:16,470
08. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:16,481
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,543
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:16,547
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:16,560
12. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:16,631
13. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:16,668
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:16,695
15. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:16,794
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:16,923
17. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,960
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:17,339
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,361
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:17,891

2. Training, Imola

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,906 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:16,098
03. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:16,286
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,297
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,311
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:16,423
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:16,447
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:16,552
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:16,826
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,838
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:16,967
12. Lando Norris (GB), McLaren, 1:16,980
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,991
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:17,008
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,064
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:17,088
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:17,129
18. Alex Albon (T), Williams, 1:17,135
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:17,606
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:17,848

1. Training, Imola

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,990 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,094
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,120
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,233
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:17,240
06. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:17,388
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:17,408
08. Lando Norris (GB), McLaren, 1:17,602
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:17,807
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:17,867
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,905
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:18,072
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:18,142
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,612
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:18,667
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:18,827
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:19,129
18. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:19,901
19. Alex Albon (T), Williams, 1:20,050
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:21,059

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Der Absturz eines Giganten und der mühsame Weg zurück

Von Michael Scott
Honda, die erfolgreichste Marke in der Geschichte des Motorrad-Rennsports, strauchelt und rüstet an allen Ecken auf, um wieder den Anschluss zu finden. Die Regeländerungen für 2027 könnten ihnen in die Karten spielen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 17.09., 00:15, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Di. 17.09., 00:15, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Di. 17.09., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 17.09., 01:55, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Di. 17.09., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 17.09., 04:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 17.09., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 17.09., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 17.09., 07:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Di. 17.09., 10:00, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.63 16091220 C1609212032 | 5