Max Verstappen nach Imola-Pole: «Das ist für Senna»
Max Verstappen in Imola
Bärenstarke Leistung von Champion Max Verstappen im Abschlusstraining zum Grand Prix der Emilia-Romagna im Autodromo Enzo e Dino Ferrari von Imola: 39. Pole-Position in der Formel 1, die siebte des Niederländers in der GP-Saison 2024, die achte in Folge (neuer Formel-1-Rekord, zusammen mit Ayrton Senna) und die zweite in Imola.
Max also in der Formel 1 seit Abu Dhabi 2023 immer auf Pole, acht Mal in Folge, Senna war diese Serie von Jerez (Spanien) 1988 bis Phoenix (USA) 1989 gelungen.
Für seinen Rennstall Red Bull Racing ist der beste Startplatz in Imola die 102. Pole-Position in der Formel 1. Der 26-jährige Max sagt nach seiner tollen Leistung: «Ich könnte nicht glücklicher sein, das hätte ich ehrlich nicht erwartet.»
«Jeder konnte sehen, dass wir am ersten Tag erhebliche Schwierigkeiten hatten, in der Quali konnte ich endlich wieder so angreifen, wie ich es mir mit diesem Auto gewohnt bin.»
«Ich habe es richtig fliegen lassen, in der letzten Kurve habe ich das Kiesbett berührt, das hätte ins Auge gehen können. Zum Glück hat es gereicht, uff, ich bin noch immer voller Adrenalin!»
«Ich finde es sehr schön, dass ich ausgerechnet hier und an diesem Wochenende den Rekord von Senna einstellen konnte, das ist für Senna, das ist dafür, dass wir diesen tollen Racer niemals vergessen werden, der vor allem in der Quali immer wieder überragende Leistungen gezeigt hat.»
So fuhr Verstappen zur Pole
Die Quali begann bei Idealbedingungen: 25 Grad Lufttemperatur, die Rennstrecke 43 Grad warm. Noch zu Beginn des ersten Quali-Segments fieberhafte Arbeit bei Aston Martin, um den Wagen von Fernando Alonso nach dessen Unfall im dritten Training fit zu machen. Die Liste war lang: Vorne und hinten links neue Aufhängungen, Heckflügel, Motorverkleidung, Seitenkasten, neues Getriebe, neuer Motor, auf Empfehlung von Aston Martin-Partner Mercedes-Benz.
Am Wagen von Pérez, ebenfalls im dritten Training neben der Bahn, wurden Nase samt Frontflügel gewechselt und beide Vorderradaufhängungen auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt.
Die Spitzenpiloten gingen zunächst mit mittelharten Walzen auf die Bahn, so wie das Ferrari-Duo. Erster Ausrutscher in den Kies: Alex Albon im Williams, der Thai-Brite konnte aber weitermachen. Charles Leclerc im Ferrari an der Spitze, drei Zehntel hinter Lando Norris auf weichen Reifen, der Miami-Sieger im McLaren.
Pérez reihte sich hinter Norris ein, das konnte Max Verstappen besser: neue Bestzeit, knapp zwei Zehntel vor Norris. Dann liess Oscar Piastri (Schnellster im dritten Training) die Muskeln spielen – eine Zehntelsekunde vor Verstappen.
Bei strammerem Wind als im dritten Training liess Carlos Sainz als Drittschnellster aufhorchen, aber auf der härteren Mischung. Nun auch Fernando Alonso im reparierten Aston Martin auf der Bahn – und gleich neben der Bahn, Ausrutscher durchs Kiesbett der ersten Schikane.
Out nach den ersten 18 Trainings-Minuten: Bottas als 16., dann Zhou, Magnussen (von einem McLaren aufgehalten) und, zum Entsetzen vieler spanischer Fans, Imola-Sieger Fernando Alonso. Der zweifache Champion hatte seinen letzten Versuch abgebrochen (technisches Problem). Die FIA ermittelte gegen Piastri, mit einem möglichen Nachspiel für den jungen Australier am Samstagabend. Sargeant wurde die einzige schnelle Runde gestrichen – Letzter.
Mercedes-Star Lewis Hamilton entging dem vorzeitigen Ausscheiden als 15. mit einer Reserve von 15 Tausendstelsekunden!
Top-Ten: Verstappen vor Leclerc, Hülkenberg (nein, wirklich!), Tsunoda, Norris, Piastri, Sainz, Gasly, Ricciardo und Russell.
Im zweiten Quali-Segment gab Verstappen zunächst den Ton vor, 1:15,386 min, schneller als Piastri Freitagmittag, obschon der Niederländer in Rivazza einen Schnitzer drin hatte. Hülkenberg verblüffte weiter – schneller als beide Mercedes-Fahrer.
Dann Jubel bei den Tifosi: Leclerc vor Verstappen, bevor Tsunoda einen raushaute – Zweitschnellster im Auto der Racing Bulls vor Max, Piastri, Norris, Sainz und Pérez. Mercedes zu diesem Zeitpunkt nur auf P10 (Hamilton) und P11 (Russell).
Out nach Q2: Der WM-Zweitplatzierte Pérez als 11. (15 Tausendstel fehlten für die ersten Zehn), nach einer unruhigen Runde mit zahlreichen Fehlern, dann Ocon, Stroll, Albon und Gasly.
Top-Ten: Verstappen (der nochmals zwei Zehntelsekunden gefunden hatte), Leclerc, Tsunoda, Norris, Piastri, Sainz, Hülkenberg, Russell, Hamilton und Ricciardo.
Dann ging es in den letzten zwölf Quali-Minuten unter den zehn Schnellsten um die Pole: Verstappen legte vor, erste Runde unter 75 Sekunden, mit 1:14,869 min, Norris folgte einen Hauch dahinter mit 1:14,942, dann Leclerc (1:15,016), Piastri (1:15,148) und Sainz, der nicht ganz mithalten konnte (1:15,383).
Mit dem zweiten Reifensatz zeigte Verstappen alle den Weltmeister: nochmals schneller, da konnte Norris nicht kontern, musste sich gar hinter Piastri anstellen. Ferrair nur auf 4 (Leclerc) und 5 (Sainz).
Qualifying, Imola
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,746 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,820
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,837
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,970
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:15,233
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,234
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,465
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:15,504
09. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:15,674
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:15,980
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:15,706
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:15,906
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,992
14. Alex Albon (T), Williams, 1:16,200
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:16,381
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:16,626
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:16,834
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:16,854
19. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,917
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit