Charles Leclerc, Ferrari: Bricht er den Monaco-Fluch?
Charles Leclerc
Der Druck ist enorm: Charles Leclerc geht mit seinem Ferrari von der Pole-Position ins Heimrennen von Monaco. Aber der fünffache GP-Sieger weiss – Vieles spricht gegen ihn als Sieger.
Wie etwa dies: Aus 23 Pole-Positions hat der 26-Jährige nur vier Siege machen können.
Oder dies: In den vergangenen acht Grands Prix hier hat der Mann von Pole erstaunlicherweise nur drei Mal gewinnen können! Und von bislang 69 Monaco-GP im Rahmen der Formel-1-WM hat der Mann von Pole nur 31 Mal gewonnen. Wer hätte das gedacht? Wo doch viele Fans und Fachleute glauben, die Pole hier sei die halbe Miete.
Oder dies: Bei bislang sieben Rennen in Monaco (zwei in der Formel 2, fünf in der Formel 1) ist Leclerc kein einziges Mal auf dem Siegerpodest aufgetaucht.
An Leclerc perlt das alles ab wie Regen an einem sorgsam imprägnierten Mantel: «Ich spüre nicht mehr Druck als üblich. Ich bin in der besten Ausgangslage für den Grand Prix. Mir ist klar, dass wir im Rennen alles richtig machen müssen.»
«An keinem Ort sind die Emotionen intensiver als in meinem Zuhause. Wenn du dann in diesem Adrenalinrausch die Pole-Position sichergestellt hast, wirst du von einem unvergleichlichen Gefühl übermannt. Ich habe das zum dritten Mal geniessen dürfen, und klar will ich nun gewinnen.»
Leclerc musste zwei Mal zittern. Zunächst spukte sein Motor im dritten Training, und Ferrari entschloss, die Antriebseinheit vor der Quali zu wechseln. Was immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Zum Glück für Leclerc ging alles gut.
Und dann handelte sich Charles im ersten Quali-Segment einen Teil einer abgefallenen Werbefolie ein. So etwas kann schnell mal so in einem Luftschacht steckenbleiben, dass Bremsen oder Motor überhitzen.
Leclerc, der seit Juli 2022 in Österreich nicht mehr gewonnen hat, meint vor seinem 131. Grand Prix: «Ich versuche, nicht an den ganzen Wirbel zu denken. Letztlich ist meine Aufgabe die gleiche wie immer – gut starten, das Rennen kontrollieren, die Reifen im besten Arbeitsfenster halten, dazu müssen wir in Sachen Strategie und Boxenstopps alles richtig machen.»
Wie hat Charles vor diesem so wichtigen Tag geschlafen? «Prima, danke. Ich habe nie Schwierigkeiten, vor einem Rennen den Schlaf zu finden, schon gar nicht im eigenen Bett.»
Qualifying, Monaco
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:10,270 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:10,424
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:10,518
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:10,542
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,543
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:10,567
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:10,621
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:10,858
09. Alex Albon (T), Williams, 1:10,948
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:11,311
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:11,285
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:11,440 *
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:11,482
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:11,563
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:11,725 *
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:12,019
17. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:12,020
18. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:12,060
19. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:12,512
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:13,028
* disqualifziert
Mutmassliche Startaufstellung Monaco-GP
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren
03. Carlos Sainz (E), Ferrari
04. Lando Norris (GB), McLaren
05. George Russell (GB), Mercedes
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls
09. Alex Albon (T), Williams
10. Pierre Gasly (F), Alpine
11. Esteban Ocon (F), Alpine
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin
15. Logan Sargeant (USA), Williams
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber
19. Nico Hülkenberg (D), Haas
20. Kevin Magnussen (DK), Haas