Ferrari: Monaco-Sieger Leclerc mit Überstunden
Charles Leclerc auf dem Circuit Paul Ricard
Nach dem Grand Prix von Japan 2022 auf nasser Bahn hagelte es Kritik. Weltmeister Max Verstappen sagte: «Ich will hier keine Spitzen austeilen, aber wir brauchen bessere Regenreifen. Wenn wir uns Bilder von Rennen vor zwanzig Jahren ansehen, mit enormen Mengen an Wasser auf der Bahn, dann sehen wir – es konnte trotzdem gefahren werden.»
Und McLaren-Fahrer Lando Norris gab zu bedenken: «Es ist nicht so, dass wir auf nasser Bahn nicht fahren wollen oder können. Es geht um die enorme Gischt, die von diesen Reifen erzeugt wird; wir können schlicht nichts mehr sehen.»
Früher gab es für nasse Bahn drei verschiedene Reifentypen: Intermediates für feuchte bis nasse Bahn, dann Regenreifen und – bei besonders schlechten Pistenverhältnissen – so genannte Monsun-Reifen. Heute hingegen haben wir nur noch Intermediates und Regenreifen.
Verstappen weiter: «Die Regenreifen verdrängen zu wenig Wasser und erlauben nur langsame Rundenzeiten. Daher versuchen alle Piloten, möglichst früh auf Intermediates zu fahren. Wenn vor zwanzig Jahren trotz schlechten Wetters gefahren werden konnte, dann muss das heute doch auch möglich sein. Wir müssen Pirelli mehr Tests mit Regenreifen ermöglichen.»
Pirelli hat nun zwei Tage lang mit Ferrari in Südfrankreich gearbeitet, auf der Rennstrecke von Paul Ricard bei Le Castellet. Am ersten Tag rückte Carlos Sainz mit profillosen Slicks aus, Experimental-Mischungen für die Saison 2025. Hier stand im Mittelpunkt, das Überhitzen der weichsten Mischung zu lindern.
Am zweiten Tag war die Reihe von Monaco-Sieger Charles Leclerc, der auf künstliche bewässerter Bahn fuhr. Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Im vergangenen Winter konnten wir die neuen Regenreifen nicht testen. Mit den Trockenreifen und den Mischungen für 2025 sind wir inzwischen recht weit, mit den Regenreifen brauchen wir mehr Arbeit, sowohl bei Intermediates als auch bei Extremwetter-Reifen.»