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Max Verstappen über Autos 2026: «Reines Wunschdenken»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Formel-1-Champion Max Verstappen spricht über die umstrittenen Regeln für die GP-Saison 2026: «Es gibt noch Einiges, das ich besser verstehen möchte, aber grundsätzlich wird alles komplizierter.»

Am 6. Juni hat der Autosport-Weltverband FIA das Reglement für die GP-Saison 2026 und die folgenden Jahre veröffentlicht. Die Autos werden kompakter (keine üble Sache), leichter (sehr gut), der Anteil der elektrischen Energie wird verdreifacht (Zeichen der Zeit), sie werden auf den Geraden schneller (verbessert den Sport nicht, aber gut), die Überholkrücke des verstellbaren Heckflügels wird ersetzt durch eine Überholkrücke in Form von mehr elektrischem Schub zum Angreifen.

Zahlreiche Fahrer haben am Donnerstag vor dem Kanada-GP am Circuit Gilles Villeneuve ausführlich und durchaus unterschiedlich über das neue Reglement gesprochen. Viele sind der Ansicht: Okay, das ist jetzt mal eine Grundlage. Sie haben nicht vergessen, dass vom präsentieren Projekt der Flügelautos bis zum Debüt dieser Autos Anfang 2022 Vieles geändert wurde. Das wird auch bei der kommenden Rennwagen-Generation so laufen.

Wir sprechen Formel-1-Champion Max Verstappen als erste Frage in seiner Medienrunde aufs 2026er Reglement an. Der Niederländer sagt zu SPEEDWEEK.com: «Das neue Reglement ist eine Konsequenz der kommenden Motoren. Die Leistung teilt sich ja 50:50 auf Verbrennungsmotor und Elektrik. Schnell war klar: Da ist eine aktive Aerodynamik gefragt, mit einem Auto, das weniger Luftwiderstand aufbaut, denn andernfalls könnte einem Fahrer die elektrische Energie ausgehen, bevor die Runde vollendet ist. Das hängt alles zusammen.»

«Was ungeachtet der Detailarbeit klar ist: Mit einem stabilen Reglement rückt das Feld zusammen, das erleben wir ja gerade. Mit einem neuen Reglement werden die Abstände wieder grösser, das ist unvermeidlich. Denn die Autos werden nicht nur vom Chassis her unterschiedlich konkurrenzfähig sein, sondern auch in Sachen Motor. Einige könnten mit ihrer Arbeit beim neuen Reglement den Nagel auf den Kopf treffen und dadurch einen stattlichen Vorteil haben. Aber ich verstehe den Hintergrund: Die FIA wollte mehr Hersteller anziehen, und dazu war ein Reglementwechsel unabdingbar.»

«Ich habe viele Simulationen gesehen und erlebt, wie sich die Autos von den ersten Entwürfen bis zum letzten Update entwickelt haben, vor allem bei der Interaktion zwischen Antriebseinheit und Chassis. Diese Veränderung ist positiv und noch nicht zu Ende.»

«Wie schnell die Autos letztlich sein werden, das hängt von der weiteren Entwicklung ab und auch vom jeweiligen Pistenlayout. Anzahl Geraden, Anzahl Kurven samt Charakteristik, das hat alles Einfluss auf das kommende Chassis und die Antriebseinheit. Ich schätze, auf einigen Pisten werden wir schneller sein als mit den bisherigen Autos, auf anderen nicht.»

«Mir ist noch nicht ganz klar, wie sich die Sache mit dem Schub auf den Geraden auswirken wird. Das hängt auch von der Aerodynamik ab oder wie lange es dauert, die Batterie wieder voll zu laden. Da gibt es noch Einiges, das ich besser verstehen möchte, um das richtig einschätzen zu können. Alles in allem wird das sicher komplizierter.»

Die Autos sollen 30 Kilo leichter werden. Max meint: «Schon heute sind einige Rennwagen übergewichtig, und es wird für die Teams nicht einfach sein, die Autos 30 Kilo leichter zu machen. Auch wenn die Rennwagen kompakter sein werden. Mir wäre lieber, die Autos würden 100 oder 150 Kilo leichter, aber mit diesen Hybrid-Motoren ist das reines Wunschdenken.»


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