Charles Leclerc (Ferrari): Titel-Hoffnung ist intakt
Carlos Sainz und Charles Leclerc
Der sechsfache GP-Sieger Charles Leclerc fuhr sich in Kanada die Seele aus dem Leib, zwischendurch ächzte er am Funk: «So kann ich unmöglich überholen.»
Der Grund für den Frust des Monegassen: Problem mit der Energie-Rückgewinnung, 80 PS weniger.
Als er seinen Ferrari zum Reifenwechsel an die Box brachte, fuhren die Techniker die Elektronik runter und wieder hoch wie einen Computer, dann funktionierte die Antriebseinheit wieder klaglos, aber der Rückstand war bereits beträchtlich. Die strategische Verzweiflungstat der Italiener mit Slicks, als Intermediate-Walzen angesagt waren, war gemäss Leclerc letztlich auch egal.
Charles: «Der Reifenwechsel hat nichts geändert. Das Risiko mit den Slicks mussten wir eingehen, um noch eine Chance auf Punkte zu haben. Unser Rennen ging wegen des Motors verloren, nicht wegen einer riskanten Reifenwahl.»
Ferrari kam in Montreal nie auf Touren, das Wochenende auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya soll anders ablaufen. Der 26-jährige Leclerc sagt: «Wichtig ist, dass wir verstanden haben, was dort passiert ist.»
«Am Samstag hatten wir ein Problem mit dem Aufwärmen der Reifen, also haben wir es nicht in die Top-Ten geschafft. Am Sonntag kam dann die Schwierigkeit mit dem Motor. In den Kurven war der Wagen prima, auf der Geraden habe ich in jeder Runde mehr als eine Sekunde verloren, damit war ich natürlich chancenlos.»
Ist das Problem gelöst? Hat der Defekt Auswirkungen auf das Motorenkontingent von Leclerc? Charles sagt: «Was genau das Problem in Kanada war, das möchte ich nicht verraten. Aber ich glaube, wie haben dafür eine Lösung gefunden. Wir sind zuversichtlich, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Und was die Antriebseinheiten angeht, so jonglieren wir derzeit mit dem zur Verfügung stehenden Material, und ich schätze, das machen die anderen Rennställe und Piloten genauso.»
Was rechnet sich Charles an diesem Wochenende aus? «Ich rechne mit einer stärkeren Leistung von Red Bull Racing, weil hier das Randstein-Befahren nicht so wichtig ist wie in Monte Carlo und Montreal. Und weil die Pistencharakteristik dem Auto von RBR eher entgegenkommen sollte. Ich erwarte die so stark wie zu Beginn der Saison.»
«Was uns angeht, so tun wir uns schwer in langen, langsamen Kurven. Daran müssen wir arbeiten. Alle Teams haben Verbesserungen nach Spanien gebracht, das kann eine Auswirkung haben auf das sensible Kräfteverhältnis.»
«Letztlich wird es jedoch so sein, dass wir im Rennen vielleicht ein wenig hinter Red Bull Racing liegen, in der Quali jedoch sollten wir ihnen Dampf machen können.»
«Bis Kanada lief es wirklich gut, wir haben gemessen an unserem Stand vor acht Monaten schöne Fortschritte erzielt, und wir haben eine klare Vorstellung, wie das weitergehen soll.»
«Gewiss, ich habe in Montreal 25 Punkte eingebüsst auf Max, Kanada war ein Rückschlag, keine Frage, aber meine Titel-Hoffnung ist intakt. Wenn ich nicht daran glauben würde, dann müsse ich nicht antreten. Bis zu Kanada haben wir aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht, daran müssen wir anknüpfen.»
Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45:47,927 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,879 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +4,317
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +4,915
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +10,199
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,510
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,625
08. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +28,672
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +30,021
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +30,313
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +30,824
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +31,253
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +40,487
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +52,694
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Crash
Alex Albon (T), Williams, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motor
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 194 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 131
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 81
07. Russell 69
08. Hamilton 55
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Ricciardo 9
13. Oliver Bearman (GB) 6
14. Hülkenberg 6
15. Gasly 3
16. Albon 2
17. Ocon 2
18. Magnussen 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 301 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 212
04. Mercedes 124
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 28
07. Haas 7
08. Alpine 5
09. Williams 2
10. Sauber 0