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Carlos Sainz über Ferrari: Ein vernichtendes Urteil

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Platz 5 für den Spanier Carlos Sainz ist das Höchste der Gefühle für Ferrari in Silverstone. Der Madrilene nimmt kein Blatt vor den Mund, was die Situation der Italiener angeht und kommt zu einem brutalen Urteil.

Die treuen Tifosi mussten auch am Silverstone-Wochenende sehr tapfer sein: Carlos Sainz kam als mässiger Fünfter ins Ziel, nur wenige Sekunden vor dem Ferrari-Kunden Haas mit den bärenstarken Nico Hülkenberg am Lenkrad. Bei Charles Leclerc wurde die Strategie in England versemmelt, der frühe Wechsel auf Intermediate-Reifen war ein Schuss in den Ofen.

Am schlimmsten jedoch: Ferrari bleibt im Entwicklungsrennen zwischen den Top-Teams auf der Strecke, Red Bull Racing, Mercedes und McLaren arbeiten effizienter.

Carlos Sainz verlässt Ferrari Ende 2024. Der dreifache GP-Sieger muss aus seinem Herzen keine Mördergrube machen, wenn es darum geht, die mangelnde Entwicklung bei Ferrari anzuprangern.

Sainz nach dem Silverstone-GP: «Es für alle offensichtlich, dass wir nicht schnell genug sind. Letztlich sind wir in England in der Spezifikation von Imola gefahren, aber seit Imola haben die anderen Rennställe teils sehr grosse Forschritte erzielt.»

«Während ihre Rennwagen also schneller geworden sind, mussten wir auf die alte Spezifikation zurückbauen und damit ist klar – wir hinken um zwei bis drei Monate hinterher. Es lässt sich nicht schönreden: Wir haben bei der Entwicklung die falsche Richtung eingeschlagen.»

Während sich etwa bei Mercedes und McLaren jede Verbesserung sofort auf der Stoppuhr bemerkbar machte, musste Ferrari in Grossbritannien die jüngsten Verbesserungen zur Seite legen. In der Theorie sollte damit der Wagen schneller werden, in der Praxis aber litt der Wagen damit verstärkt an Bouncing, dieser Stampfbewegung des Fahrzeugs unter aerodynamischer Last, auf den Geraden und in schnellen Kurven.

Ferrari steht nur vor der Frage: Auf dem Stand Imola aufbauen oder doch versuchen, die neuen Teile zum Funktionieren zu bringen? Sainz meint: «Wir werden wohl versuchen, auf dem Hungaroring mit den jüngsten Verbesserungen zu fahren, denn in Ungarn haben wir nur wenige schnelle Kurven.»

Für die Traditionsstrecke Spa-Francorchamps wird sich Ferrari aber etwas einfallen lassen müssen.

Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:22:27,095 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing,+1,465 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +7,547
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +12,429
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +47,318
06. Nico Hülkenberg (D), Haas, +55,722
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +56,569
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:03,577 min
09. Alex Albon (T), Williams, +1:08,387
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:19,303
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:28,960
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:30,153
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
15. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
17. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1 Runde
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Wasser-Kreislauf
Pierre Gasly (F), Alpine, Getriebe

WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 255 Punkte
02. Norris 171
03. Leclerc 150
04. Sainz 146
05. Piastri 124
06. Pérez 118
07. Russell 111
08. Hamilton 110
09. Alonso 45
10. Stroll 23
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 20
13. Ricciardo 11
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
14. Albon 4
18. Ocon 3
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 373 Punkte
02. Ferrari 302
03. McLaren 295
04. Mercedes 221
05. Aston Martin 68
06. Racing Bulls 31
07. Haas 27
08. Alpine 9
09. Williams 4
10. Sauber 0

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