Ayao Komatsu (Haas): Hülkenberg ist der beste Sensor
Haas-Teamchef Ayao Komatsu
Was für eine Wende bei Haas! In der vergangenen GP-Saison belegten die US-Amerikaner den neunten WM-Platz, mit insgesamt zwölf Punkten. Nun hat Haas in nur zwei Rennen, Österreich und England, zwanzig Punkte eingefahren, steht derzeit bei 27 Zählern, damit liegt das Team nur noch vier Punkte hinter Rang 6 im Konstrukteurs-Pokal, derzeit gehalten von den Racing Bulls.
«Damit hat niemand gerechnet», gibt Haas-Teamchef Ayao Komatsu zu. Der 48-jährige Ingenieur wurde von Rennstallbesitzer Gene Haas im Januar 2024 zum neuen Teamchef und damit zum Nachfolger von Günther Steiner gemacht. Der Erfolg gibt dem Werkzeugmaschinen-Hersteller Haas Recht.
Der Japaner Komatsu sagt: «Das ist völlig verrückt, was in diesen zwei Grands Prix abgegangen ist. Wir haben jetzt bei Hälfte der Saison mehr als doppelt so viele Punkte eingefahren wie 2023 im ganzen Jahr.»
«Die jüngsten Verbesserungen haben sich alle bewährt, und in dieser Form sollten wir bei jedem Rennen punktefähig sein; immer abhängig davon, welche Verbesserungen unsere Gegner auf die Bahn bringen.»
«Es kommen sehr verschiedene Strecken auf uns zu. Budapest erfordert hohen Abtrieb, Spa-Francorchamps mittelhohen, Zandvoort hohen, in Monza dann geht es um Windschlüpfigkeit und Top-Speed, also ein kunterbuntes Programm.»
«Schon in Barcelona hatte sich angedeutet, dass wir gut bei der Musik sind. Okay, wir sind dort mit Nico auf Rang 11 ins Ziel gekommen, aber der Renn-Speed stimmte. Schade nur, dass dort fünf Autos schneller waren als wir, und alle ihre Piloten ins Ziel brachten.»
«Wir könnten sogar noch besser dastehen, denn wir haben inzwischen fünf elfte Ränge eingefahren, dazu einen zwölften Platz. Und dann war das Glück auf unserer Seite mit den Rängen 6 und 8 auf dem Red Bull Ring. In England hatten wir Modifikationen am Unterboden dabei, die haben sich bewährt, daher erneut Rang 6 für Nico.»
«Wir haben es nun geschafft, den Wagen im Laufe der Saison Schritt um Schritt zu verbessern, das ist ein gutes Zeichen, und das ist in den vergangenen Jahren bei Haas viel zu selten passiert. Das gibt uns sehr viel Selbstvertrauen.»
«Nico hat die Verbesserung in Silverstone von der ersten Runde an gespürt, der Wagen ist jetzt in mittelschnellen Kurven konkurrenzfähiger. Die Aussagen von Nico sind dabei ganz elementar. Datenaufzeichnung gut und schön, aber der wichtigste Sensor im Fahrzeug ist noch immer der Fahrer, und Nico glänzt da mit überaus präzisen Aussagen.»
«Ich freue mich sehr für Nico, dass seine bärenstarken Auftritte belohnt worden sind. Ich meine, du musst es erst mal hinkriegen, dich in England vor beiden Ferrari und vor Pérez zu qualifizieren. Es war sehr befriedigend, dass er Rang 6 aus der Quali im Rennen halten konnte. Wir haben zwar zu Beginn des Grand Prix einige Plätze eingebüsst, dann aber bei Mischverhältnissen alles richtig gemacht, und Nico konnte wieder vorrücken. Wir dürfen für die kommenden Rennen zuversichtlich sein.»