Vor Ungarn-GP offiziell? Esteban Ocon zieht zu Haas
Esteban Ocon 2021 auf dem Hungaroring
Alle Anzeichen deuten darauf hin: Haas tritt 2025 mit einer neuen Fahrerpaarung an. 2024 greifen für das US-amerikanische Team der Deutsche Nico Hülkenberg und der Däne Kevin Magnussen ins Lenkrad. Vor dem Silverstone-GP 2024 wurde offiziell – Formel-2-Fahrer und Ferrari-Junior Oliver Bearman sitzt 2025 im Haas-GP-Rennwagen.
Der zweite neue Haas-Fahrer heisst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Esteban Ocon. Wenn alles klappt, wird der 145-fache GP-Teilnehmer aus Evreux in der Normandie noch vor dem GP-Wochenende auf dem Hungaroring bestätigt.
Das wäre als Rahmen überaus passend, denn hier hat der heute 27-jährige Franzose für Alpine 2021 seinen bislang einzigen Grand Prix gewinnen können.
In Corona-Zeiten gab es in kurzer Folge neue GP-Sieger: Pierre Gasly in Monza 2020, Sergio Pérez in Sakhir 2020 und dann Esteban Ocon 2021 auf dem Hungaroring. Zum Vergleich: Drei neue Sieger davor, dazu brauchte die Formel 1 85 Rennen (Charles Leclerc in Spa-Francorchamps 2019, Valtteri Bottas in Sotschi 2017, Max Verstappen in Barcelona 2016).
Ocon wurde zum 111. Sieger seit Einführung der Formel 1 im Mai 1950, und zum 14. Sieger aus Frankreich (siehe Tabelle unten). Seither sind drei weitere hinzugekommen – Carlos Sainz siegte erstmals in Silverstone 2022, George Russell in Interlagos 2022, Lando Norris in Miami 2024.
Der Ungarn-GP 2021 war der erste Sieg von Esteban Ocon seit seinem ersten Platz beim GP3-Hauptrennen von Barcelona am 9. Mai 2015, mehr als sechs Jahre zuvor.
Bei einem normalen Rennverlauf hätte Ocon diesen Grand Prix nicht gewonnen, aber Esteban sagte: «Klar war dies ein verrücktes Rennen, aber es sind genau solche Läufe, welche für die Mittelfeldrennställe Chancen eröffnen, und dann musst du es schaffen, zur Stelle zu sein. Das war bei meinem zweiten Platz in Sakhir 2020 so, das ist nun auf dem Hungaroring so.»
Ocon führte zum ersten Mal überhaupt einen Grand Prix an und machte daraus gleich einen Volltreffer. «Ich fand es viel einfacher, die Spitze zu halten, als mich im Mittelfeld herumzuschlagen. Auch wenn der Druck von Vettel immer da war. Es ist viel leichter, die Reifen schonend zu behandeln, wenn du in unverwirbelter Luft fahren kannst.»
«Als ich vor dem zweiten Start den Befehl erhielt, frische Reifen abzuholen, sank mein Herz in die Hose. Ich dachte: Haben wir einen kapitalen Fehler gemacht? Denn ich sah, dass Hamilton draussen blieb, und Lewis sowie Mercedes machen im Rennen nur selten Fehler. Dann aber zeigte sich – es war völlig richtig, profillose Walzen abzuholen. Und später waren es letztlich meine Jungs, welche mir den Sieg ermöglicht haben. Denn sie wickelten den Stopp tadellos ab, während der Reifenwechsel bei Sebastian Vettel ein wenig länger dauerte. Ich kam ganz knapp vor ihm auf die Bahn zurück, also hätte er mich um ein Haar geschnappt.»
«Der zweite kritische Moment war jener, als Antonio Giovinazzi nach seinem Stopp vor mir auf die Bahn kam. Ich glaube, Sebastian hatte das schnellere Auto, und auf einmal lag ich in den Luftwirbeln von Giovinazzi, Seb rückte bedrohlich näher.»
Am Montag nach dem Rennen postete Ocon auf Instagram ein Bild vom Siegerpodest mit der Porzellan-Trophäe aus Ungarn: «Ich bin heute aufgewacht und habe gemerkt – es ist kein Traum. Ich vibriere noch immer.»
GP-Sieger aus Frankreich
Alain Prost 51 Siege
René Arnoux 7
Jacques Laffite 6
Didier Pironi 3
Maurice Trintignant 2
Patrick Depailler 2
Jean-Pierre Jabouille 2
Patrick Tambay 2
François Cevert 1
Jean-Pierre Beltoise 1
Jean Alesi 1
Olivier Panis 1
Pierre Gasly 1
Esteban Ocon 1