Lando Norris (McLaren): Im wichtigen Moment zu lieb?
Vor kurzem haben wir eine Geschichte veröffentlicht unter dem Titel: «Lando Norris und McLaren: «Lando Norris und McLaren: Was haben Fehler gekostet?» Die Story zeigt, dass der Engländer und sein Traditions-Team zuletzt erheblich erfolgreicher hätten sein können.
Auch Bernadette Collins hat sich Gedanken gemacht über Norris und McLaren. Die Nordirin hat jahrelang als Strategie-Ingenieur für Force India, Racing Point und Aston Martin gearbeitet, heute begeistert sie die TV-Zuschauer von Sky mit ihren fundierten Analysen.
«Bernie» Collins stellt den Vorwurf in den Raum: In den entscheidenden Momenten sind McLaren und Norris zu lieb, wir könnten auch sagen: zu wenig risikofreudig. Oder zu unsicher am Ende?
Collins sagt: «Ich wittere am McLaren-Kommandostand zu viel Zögern. Mercedes und Red Bull Racing haben die Oberhand, was konstant entschlossene und richtige Entscheidungen angeht.»
«Das Gleiche könnte ich sagen über Max Verstappen und seinen Renningenieur Gianpiero Lambiase. Vielleicht herrscht da zwischen Norris und seinem Ingenieur zu wenig gegenseitiges Vertrauen.»
«Es gab bei McLaren einige Veränderungen in der Strategie-Mannschaft, und vielleicht muss sich das einfach noch besser einspielen. In Silverstone war es so, dass sie zu lange gezögert haben bei der Entscheidung, mit welchen Walzen Norris den letzten Teil des Rennens bestreiten soll.»
Am Ende erhielt Lando weiche Pirelli-Reifen und war damit dann sehr unglücklich, während sein Stallgefährte Piastri auf mittelharten Walzen nur so dahinflog.
Collins weiter: «Ich mag es, wie sich bei Mercedes Lewis und sein Ingenieur auch mal in Frage stellen. Die Mannschaft an der Box scheut sich nicht davor, Hamilton zu sagen, er solle sich keine Sorgen machen, alles werde gut. Auch wenn der Fahrer mit der Reifenwahl zunächst nicht einverstanden ist. Das haben wir oft erlebt. Da erkenne ich keine Höflichkeit am Funk, da wird auch mal klipp und klar gesagt, wenn etwas nicht gut gelaufen ist.»
«Bei Lando und McLaren ist mir das alles fast zu lieb; fast ein wenig von – nein, bitte nach dir, sag du zuerst, was du denkst. Aber so funktioniert Formel 1 nicht. Daran müssen sie arbeiten.»