Max Verstappen: Keine Psycho-Spielchen in Ungarn
Max Verstappen
Ein geflügeltes Wort sagt, dass im Krieg und in der Liebe alles erlaubt sei. Da hat wohl jemand die Formel 1 vergessen. Im Haifischbecken Königsklasse haben die Teams eine ziemlich tiefe Trickkiste, und in die wurde zum Schluss des spannenden Abschlusstrainings zum Ungarn-GP gegriffen.
Die Ausgangslage: Rote Flagge nach dem heftigen Crash von Yuki Tsunoda. Q3 wurde nochmals freigegeben, aber nur noch für etwas mehr als zwei Minuten. Die Gegner beobachteten sich argwöhnisch: Um die Chancen etwa von Charles Leclerc zu schmälern, kann es gewiss nicht schaden, sein Auto früh in die Boxengasse zu stellen wie möglich und es dann, wenn die Ampel auf Grün schaltet, gaaaanz gemütlich zu nehmen.
Also stellten sich die McLaren dort auf, Hamilton im Mercedes, Alonso im Aston Martin, die Ferrari kamen erst weiter hinten.
Der Plan ging fast auf: Leclerc schoss mit einer Reserve von nur vier Sekunden über Start und Ziel, um nochmals eine schnelle Runde zu fahren.
Am Ende konnte sich zwar auf schmutziger Bahn nur Daniel Ricciardo verbessern (von Platz 10 auf Rang 9), doch die Taktik der Rennställe war klar.
Ein Team machte bei diesen Psycho-Spielchen nicht mit: Red Bull Racing. Weltmeister Max Verstappen war schon aus seinem Auto ausgestiegen, als die anderen Fahrer nochmals auf die Bahn gingen: «Ich hatte keine frischen Reifen mehr, also was sollte ich da draussen?»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir wussten, dass da zum Schluss der Quali wohl ein paar Spielchen gespielt werden. Aber wir sagten uns – gut, auf gebrauchten Reifen haben wir keine Chance, eine bessere Rundenzeit zu fahren, also wieso sollen wir da etwas riskieren? Also haben wir auf einen Einsatz verzichtet.»
Qualifying, Hungaroring
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,227 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,249
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:15,273
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:15,696
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:15,854
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,905
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,043
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,244
09. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:16,447
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:16,477
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:16,317
12. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:16,384
13. Alex Albon (T), Williams, 1:16,429
14. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:16,543
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:16,548
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,886
17. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,968
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:18,037
19. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,049
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,166